Ian Callum gründet Automarke | ABC-Z
Das kommt davon, wenn man Menschen mit großer Schaffenskraft in Rente schickt. Ian Callum, langjähriger Chefdesigner von TWR und Jaguar, machte sich nach seinem Ausstieg im Jahr 2019 selbständig, zunächst mit Auftragsarbeiten, nun will er selbst unter die Autobauer gehen. Wobei Auto arg nutzwertorientiert klingt, der Callum Skye ist ein elektrisches Spaßauto mit Buggy-Optik, reduziert auf das Allernotwendigste.
Mitsamt eines 42-Kilowattstunden-Akkus soll der Vier-Meter-Flitzer nur 1150 Kilo wiegen, die englische Roadster-Tradition lässt grüßen. 250 PS verteilt auf zwei Achsen sollen dafür sorgen, dass die in England maßgebliche Marke von 60 Meilen je Stunde (97 km/h) in weniger als vier Sekunden erreicht wird. Der Wert gilt für die abgebildete zivile Variante auf Straßenpneus, Grobstolligeres soll ebenfalls ins Angebot.
Provisorischer Zustand eines Prototypen
Wer mit Buggy allerdings Frischluftfahren assoziiert, wird enttäuscht sein, allein Allergiker können aufatmen. Denn das große Glasdach und Glaseinfassungen in den zwei Türen lassen zwar viel Lichts ins Innere, doch Weglassen ist nicht möglich. Erstaunlicherweise kommt der Skye als 2+2-Sitzer daher, wobei die Notsitzbank ausgebaut werden kann, um mehr Raum für Gepäck zu schaffen, einen Kofferraum oder auch nur ein Frunk ist nicht vorgesehen. Das Cockpit sahen wir lediglich in arg provisorischem Zustand eines Prototypen, die im Netz zu bewundernden Hochglanzbilder versprechen ein Lenkrad, zwei Bildschirme und drei Drehschalter in futuristischem Zuschnitt.
Entdeckt haben wir dem Callum auf einer Ausstellung ansonsten arg vernünftiger Elektroautos, frech-herausfordernd schaute der Kleine uns aus dem Einerlei entgegen. Zu fahren ist er für unsereins noch nicht, mit 50 internen Mitarbeitern und Unterstützung einiger Ingenieurbüros will ihn der Namensgeber bis zum Jahr 2026 auf die Straße bringen. Der Preis für den Syke steht noch nicht fest, rund 100.000 Euro werden kolportiert. Interessenten können bereits 500 Pfund anzahlen, was als Wagniskapital zu betrachten wäre.