IAA 2025 in München: Aktivisten versenken „Autosaurus“ im Messesee – München | ABC-Z

Wenige Minuten bevor Bundeskanzler Friedrich Merz am Dienstagmorgen mit einer Rede die Internationale Automobilausstellung (IAA) 2025 eröffnete, machten Aktivisten vor der Messehalle mit einer Protestaktion auf sich aufmerksam.
Die Aktivisten der Gruppe Attac versenkten um kurz vor neun Uhr ein aus beschichteter Pappe gebasteltes Auto mit einem Dinosaurierkopf im Messesee. „Wir wollen damit darstellen, dass die Autokonzerne untergehen, wenn sie nicht endlich nachhaltig werden“, erklärte eine Sprecherin vor Ort. Für die Gruppe steht der Dinosaurierkopf symbolisch für eine nicht mehr zeitgemäße Autoindustrie. Neben dem „Autosaurus“ schipperten vier Aktivisten in Schlauchbooten auf dem See und hielten ein Transparent mit der Aufschrift „Bus und Bahn statt Autowahn“ in die Höhe.
Die zur IAA anreisenden Besucher nahmen von der Protestaktion kaum Notiz. Ein Grund dafür könnte auch die Positionierung der Gruppe auf der Westseite des Messesees und somit fernab der Besucherströme gewesen sein. Die Sprecherin erklärt die Standortwahl damit, dass von dieser Stelle aus die besten Fotos gemacht werden können.
Aktivisten der Gruppe Extinction Rebellion führten später ebenfalls eine Protestaktion im Messesee durch. Einige Personen sprangen ins Wasser und stellten sich tot. Andere Mitglieder entrollten ein Banner und entzündeten Rauchfackeln.
Auch andere Aktivistengruppen hatten bereits im Vorfeld gegen die IAA protestiert. Am Dienstagmorgen, noch bevor die Messe offiziell eröffnet wurde, blockierten Angehörige des Widerstands-Kollektivs – einer Klimaschutz-Gruppe, die aus der „Letzten Generation“ hervorgegangen ist – den Verkehr an der Donnersbergerbrücke.

Nach Angaben eines Sprechers der Polizei München waren es insgesamt sechs Personen, die sich gegen 7.30 Uhr auf die Fahrbahn der Landshuter Allee begaben, drei von ihnen klebten sich dort auf dem Asphalt fest. Zwei Personen konnten mit gängigen Mitteln von der Fahrbahn gelöst werden, eine dritte hatte einen Spezialkleber benutzt. Hier schnitten die Polizisten ein Stück der Straße mit einer Flex heraus. Das entstandene Loch wurde von der Straßenmeisterei wieder verschlossen. Der Verkehr musste in dem Bereich für etwa zwei Stunden gesperrt werden.
Laut Polizeiangaben kam es zu keinen größeren Beeinträchtigungen – allerdings musste eine Einsatzfahrt der Feuerwehr und eine des Rettungsdienstes umgeleitet werden. Vier Aktivisten wurden noch im Laufe des Nachmittags von der Polizei wieder entlassen, zwei weitere Beteiligte dann am späteren Abend, nachdem ihre Identität geklärt war. Gegen die Protestierenden wird nun unter anderem wegen des Verdachts der Nötigung ermittelt.
Bereits am Sonntagabend rollten Aktivisten der Gruppierung „Extinction Rebellion“ einen mobilen Zebrastreifen auf der Maximilianstraße aus. Damit wollten sie das Beatles-Plattencovers „Abbey Road“ nachstellen und mit der Aktion für eine menschenorientierte Stadtentwicklung eintreten. Die Polizei München hat von der Aktion erst im Nachhinein erfahren. Von einer nennenswerten Beeinträchtigung des Verkehrs ist den Beamten auch hier nichts bekannt.
In der Borschtallee nahe dem Luitpoldpark brachten unbekannte Täter am Sonntagabend großflächig Schmähschriften an. Auf etwa 100 Meter wurden etwa 3o Sprüche gesprüht, die meisten mit Polizei- und IAA-feindlichem Inhalt. Im Luitpoldpark findet derzeit das Mobilitätswende-Camp der IAA-Gegner statt.
Korrekturhinweis: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir fälschlicherweise geschrieben, dass der „Autosaurus“ im Riemer See versenkt wurde. Richtig ist, dass die Aktion im Messesee stattfand.