Hurrikane „Helene“ trifft auf Florida – drastische Warnung vor „tödlicher Sturmflut“ | ABC-Z
Berlin. Florida stellt sich auf einen Wirbelsturm der zweithöchsten Kategorie ein: Hurrikan „Helene“ weckt Erinnerungen an den Sturm „Katrina“.
Hurrikan „Helene“ wird immer stärker. Das nationale Hurrikanzentrum der USA stufte den Wirbelsturm als „extrem gefährlichen Hurrikan“ der zweithöchsten Kategorie 4 ein. Es drohen anhaltende Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Kilometern pro Stunde
Der US-Bundesstaat Florida bereitet sich auf „Helene“ vor. es wird erwartet, dass er in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (Ortszeit) in der Region Big Bend im Norden des Bundesstaates auf Land trifft. Das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) in Miami warnte, eine „katastrophale und tödliche Sturmflut“ mit Überschwemmungen von bis zu sechs Metern über dem Meeresspiegel sei „wahrscheinlich“.
Der Sturm habe das Potenzial, „weit ins Landesinnere vorzudringen“, erklärte das NHC weiter. Neben Florida gelten auch in weiteren Bundesstaaten Warnstufen. In Atlanta, der Hauptstadt des Bundesstaats Georgia, werden Auswirkungen des Sturms erwartet.
Küstengemeinden ähneln Geisterstädten
In Kuba hat der Wirbelsturm bereits zahlreiche Überschwemmungen und Stromausfälle ausgelöst. Über 70.000 Menschen auf der Karibikinsel waren ohne Elektrizität, wie die Zeitung „Granma“ berichtete. Wegen heftiger Überflutungen waren mehrere Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten. In der landwirtschaftlich bedeutenden Region Pinar del Río im Westen der Insel wurden eine Reihe von Feldern beschädigt.
Floridas republikanischer Gouverneur Ron DeSantis hat nun den Ausnahmezustand für weite Teile seines Staates ausgerufen und die Nationalgarde mobilisiert. „Die Auswirkungen werden weit über das Auge des Sturms hinausgehen“, warten DeSantis. Sechzehn Counties in Florida ordneten teilweise Evakuierungen an, zwei sogar die Evakuierung alle Einwohner.
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Es wurde erwartet, dass „Helene“ in Tallahassee, im Norden Floridas, auf Land treffen werde. Die Küstengemeinden dort sahen bereits am Mittwochnachmittag aus wie Geisterstädte. Sollten die Vorhersagen sich bestätigen, dürfte „Helene“ der stärkste Hurrikan in der Region seit mehr als einem Jahr werden.
„Helene“ weckt Erinnnerungen an „Katrina“
„Helene“ weckt Erinnerungen an den verheerenden Wirbelsturm Katrina, der 2005 neben Florida vor allem bei New Orleans im Bundesstaat Louisana eine Spur der Verwüstung hinterließ. Fast 1400 Opfer forderte die Wetterkatastrophe. Katrina erreichte in der Spitz eine Geschwindigkeit von 280 Kilometern pro Stunde.
US-Präsident Joe Biden wurde schon am Mittwoch über den Hurrikan informiert. Die Regierung stehe bereit, um Florida und anderen Bundesstaaten zu helfen, erklärte das Weiße Haus.
Wibelstürme: Eine Folge des Klimawandels
Fachleuten zufolge führt der Klimawandel dazu, dass tropische Wirbelstürme heftiger werden und schneller an Stärke zunehmen. Der Grund dafür ist die Erwärmung der Ozeane: Wirbelstürme entstehen durch die Verdunstung des Wassers an der Meeresoberfläche, welche mit steigender Temperatur zunimmt. Weil der Atlantik in diesem Jahr überdurchschnittlich warm war, hatte die US-Behörde für Ozean- und Atmosphärenforschung (NOAA) in diesem Jahr vor einer „außergewöhnlichen“ Hurrikan-Saison gewarnt.
Bereits am Dienstag zog der Hurrikan „John“ über Mexiko hinweg. Ein Kind und eine Frau starben nach Behördenangaben bei einem Erdrutsch im Gefolge des Wirbelsturms. Am Mittwoch zog „Helene“ an der mexikanischen Küste entlang, traf aber nicht auf Land.