Hunderte Schwerverletzte nach massiver Explosion in Iran | ABC-Z

Bei einer schweren Explosion in der südiranischen Hafenstadt Shahid Radschai sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 700 wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Hunderte Verletzte seien in umliegende Krankenhäuser gebracht worden, berichtete das Staatsfernsehen.
Die Bevölkerung der Provinz Hormusgan wurde dringend aufgerufen, Blut für die Schwerverletzten zu spenden. Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Todesopfer noch steigen wird. Der iranische Präsident Massud Peseschkian sprach den Opfern und ihren Familien seine Anteilnahme aus.
Nach ersten Informationen verursachte die Wucht der Detonation auch erhebliche Schäden an der Infrastruktur des Hafens, wie der iranische Staatssender IRIB und andere Medien berichteten.
Schwarze Rauchsäulen über dem Hafengelände
Betroffen war der größte Handelshafen des Landes. Der Containerhafen Schahid Radschai liegt in der Provinz Hormusgan mehr als tausend Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran und 23 Kilometer von der Provinzhauptstadt Bandar Abbas entfernt. TV-Bilder zeigten schwarze Rauchsäulen über dem Hafengelände.
Die Schockwelle der Explosion war laut der Nachrichtenagentur Fars in etwa 50 Kilometern Entfernung hör- und spürbar. Durch die Druckwelle seien „die meisten der Hafengebäude schwer beschädigt worden“, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tasnim. Einsatzkräfte kämpften indes gegen die Flammen an. „Wir löschen das Feuer“, sagte der Leiter des Hafens, Ismael Malekisadeh. Fernsehbilder zeigten dichte schwarze Rauchwolken und Löschhubschrauber im Kampf gegen die Flammen. Bis in die Abendstunden konnte der Brand nicht gelöscht werden, heftiger Wind fachte laut Medienberichten das Feuer an.
Das Staatsfernsehen zitierte eine Erklärung der Zollbehörde, wonach das Unglück offenbar durch einen Brand in einem Lager für Chemikalien und Gefahrgut ausgelöst wurde. „Wir sind dabei, die Verletzten zu evakuieren und in umliegende Kliniken zu bringen“, sagte der Leiter der Behörden für Krisenmanagement, Mehrdad Hassansadeh.

Ein Sabotageakt, über den in den sozialen Medien spekuliert wurde, bestätigte sich bislang nicht. Weitere Einzelheiten sollen im Laufe der Ermittlungen bekanntgegeben werden. Alle Aktivitäten vor Ort wurden vorerst eingestellt, damit die Rettungskräfte den Brand schneller unter Kontrolle bringen können.
Die Hafenstadt Shahid Radschai am Persischen Golf ist eine der wichtigsten Wirtschaftszonen des Landes, in der mehr als ein Drittel des iranischen Seehandels abgewickelt wird. Mit dem größten Containerterminal des Landes unterhält die Hafenstadt Seehandel mit 80 international bekannten Häfen und 21 Linienreedereien.