Hunderte Mitarbeiter betroffen: Solarhersteller Meyer Burger macht deutsche Standorte dicht | ABC-Z

Hunderte Mitarbeiter betroffen
Solarhersteller Meyer Burger macht deutsche Standorte dicht
02.09.2025, 16:47 Uhr
Vor wenigen Monaten beantragt Meyer Burger Insolvenz für seine deutschen Tochtergesellschaften. Die anschließende Suche nach frischen Investoren scheitert: Jetzt werden die zwei Standorte des Solarherstellers in Ostdeutschland geschlossen.
Der Schweizer Hersteller von Solarzellen und -modulen, Meyer Burger, hat den Betrieb seiner Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt am 1. September eingestellt. Die Suche nach Investoren für die Standorte Hohenstein-Ernstthal bei Chemnitz sowie in Bitterfeld-Wolfen “hat bisher zu keinem Ergebnis geführt”, erklärte die Insolvenzrechtskanzlei Flöther & Wissing. Fast 500 und damit ein Großteil der Beschäftigten wurden demnach freigestellt beziehungsweise gekündigt.
Die beiden Insolvenzverwalter Lucas Flöther und Reinhard Klose führten noch Gespräche mit möglichen Investoren, erklärte die Kanzlei. “Wir sind offen für zusätzliche Angebote von Investoren und bereit, erneut Verhandlungen aufzunehmen”, erklärte Flöther. “Allerdings gibt es dafür zurzeit keine Anzeichen. Die Solarbranche in Deutschland und Europa befindet sich nach wie vor in einer höchst schwierigen wirtschaftlichen Lage.”
In Europa überschwemmen chinesische Solarmodule den Markt und drücken die Preise, weil der Zugang zum US-Markt den chinesischen Herstellern verwehrt ist. Meyer Burger hatte versucht, sich auf den US-Markt zu konzentrieren, der als wesentlich rentabler gilt.
Im August 2024 dampfte das Unternehmen seine Expansionspläne in den USA allerdings stark ein. In Europa strich der Hersteller Stellen. Im November kündigte Meyer Burgers größter Kunde, die US-Firma Desri (D.E. Shaw Renewable Investment), und stürzte die Firma in die Krise. Ende Mai beantragte Meyer Burger Insolvenz für die deutschen Tochtergesellschaften.