Wohnen

COP 30 in Belem: Verhandlungen auf Weltklimakonferenz gehen nach Feuer weiter – Panorama | ABC-Z

UN-Generalsekretär António Guterres hat die fast 200 Teilnehmerstaaten der Klimakonferenz COP 30 im brasilianischen Belém eindringlich zu einer Einigung aufgerufen. Er begrüße die wachsende Koalition, die einen klaren Plan für die Abkehr von fossilen Brennstoffen fordere, sagte Guterres am Donnerstag. Die Verhandlungen hatten ihre selbstgesetzte Frist für eine Einigung am Mittwoch verpasst. Weniger als 48 Stunden bis zum geplanten Ende am Freitag rief Guterres alle Delegationen zu Kompromissbereitschaft und Flexibilität auf. „Die Welt schaut auf Belém“, betonte er.

Aufgrund eines Feuers wurde das Gebäude am Donnerstag kurzzeitig evakuiert. (Foto: Douglas Pingituro/REUTERS)

Wegen eines Feuers während der Konferenz wurde das Gelände am Donnerstag evakuiert. Der Brand sei unter Kontrolle und niemand sei verletzt worden, teilten die Behörden mit. Die Ursache ist bisher unklar. Es war anfänglich jedoch unklar, ob die Delegierten noch im Laufe des Tages oder erst am Freitag an den Verhandlungsort zurückkehren würden.

Für die Konferenz kam die Unterbrechung zur Unzeit – die Staaten hatten mit Nachdruck an einem Kompromiss in ihren zentralen Streitfragen gearbeitet, darunter der Ausstieg aus fossilen Energien und die Frage, wie reichere Länder künftig ärmeren helfen, Folgen des Klimawandels zu bewältigen. Zuletzt schienen die Verhandlungen aber sehr verhakt. Nach der Unterbrechung wird eine Verlängerung des Gipfels nun immer wahrscheinlicher. Tatsächlich wäre das nicht ungewöhnlich. Auch in den vergangenen Jahren gingen die Treffen häufig in die Verlängerung.

Die COP 30 hatte am 10. November begonnen. Hauptstreitpunkt ist die künftige Rolle fossiler Energieträger. Dutzende Länder – darunter Industrie- und Entwicklungsstaaten – fordern unter Führung des Gastgebers Brasilien einen konkreten Plan für den auf der COP 28 vereinbarten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Einige erdölproduzierende Staaten sind gegen dieses Vorhaben mit dem Argument, dies schaffe nur zusätzliche Bürokratie. Die Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe sind der mit Abstand größte Verursacher des Klimawandels.

Der zweite große Streitpunkt betrifft die Klimafinanzierung für Entwicklungsländer. Diese misstrauen bereits den Zusagen für 300 Milliarden Dollar, die bei der COP 29 in Baku getroffen wurden. Der Rückzug der USA aus der internationalen Klimakooperation unter Präsident Donald Trump hat dies nur verstärkt. Europäische Vertreter erklärten, sie seien nicht befugt, neuen Finanzierungszielen für Anpassungsmaßnahmen zuzustimmen. Der Klimaminister des westafrikanischen Landes Sierra Leone, Jiwoh Abdulai, betonte jedoch die Dringlichkeit solcher Mittel angesichts extremer Hitze in Schulen und Krankenhäusern seines Landes. Brasilien hatte die Konferenz als entscheidenden Schritt dargestellt, um jahrzehntelange Klimaversprechen in konkrete Maßnahmen umzusetzen.

Bei dem Klimagipfel verhandeln mehr als 190 Länder über Maßnahmen für ambitionierteren Klimaschutz. Die Konferenz endet offiziell an diesem Freitag, falls es keine Verlängerung gibt. Mehr als 50 000 Teilnehmende sind angemeldet.

Back to top button