Holger Münch: Bundeskriminalamt-Chef bestätigt “unspezifischen” Hinweis aus Saudi-Arabien | ABC-Z
Der Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, hat bestätigt, dass
das BKA im November 2023 einen Hinweis aus Saudi-Arabien zu dem mutmaßlichen Attentäter des Magdeburger Weihnachtsmarktes bekommen habe. Im heute-journal des ZDF sagte er, “hier ist auch ein Verfahren eingeleitet worden. Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat dann auch entsprechende Ermittlungsmaßnahmen vorgenommen.” Die Sache sei aber unspezifisch gewesen.
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sagte Münch über den Tatverdächtigen – ein als Islamkritiker bekannter
Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt –, “er hat auch
verschiedene Behördenkontakte gehabt, Beleidigungen, auch mal Drohungen
ausgesprochen. Er war aber nicht bekannt, was Gewalthandlungen angeht.” Diese Dinge müssten aber noch mal überprüft werden, um zu schauen, ob den Sicherheitsbehörden etwas entgangen sei. “Wir haben hier ein völlig untypisches Muster, und wir müssen das auch in Ruhe jetzt auch analysieren.”
Für Münch ist die Motivlage des Amokfahrers in Magdeburg noch zu diffus für eine klare Bewertung. Es gebe aber – trotz der Art, wie die Tat begangen wurde – keinen Hinweis auf einen islamistisch motivierten Anschlag, sagte Münch. Auch der Generalbundesanwalt sage noch nicht eindeutig, wie der Sachverhalt einzuordnen sei. Der Tatverdächtige habe eine islamfeindliche Einstellung, er habe sich auch mit rechtsextremen Plattformen beschäftigt. Es sei heute aber nicht abschließend möglich zu sagen, dass die Tat politisch motiviert gewesen sei, sagte der Chef des Bundeskriminalamts.