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Hohenkammer Open Air: Familienfreundliches Festival im Landkreis Freising – Freising | ABC-Z

Wenn Top-Stars wie Taylor Swift oder Adele in München auftreten, strömen Zehntausende Fans zu jedem ihrer Konzerte. Am Flughafen ist eine Event-Arena für bis zu 20 000 Besucherinnen und Besucher in Planung, die Initiatoren sehen hier enormen Bedarf. Kleine Festivals aber haben es schwer, sich zu behaupten. Eine wohltuende Ausnahme ist das noch relativ junge „Hohenkammer Open Air“, das am Freitag und Samstag, 25./26. Juli, zum dritten Mal stattfindet.

Die Region um Freising galt noch vor wenigen Jahren als Festival-Landkreis. Doch das „Uferlos“, obwohl ein Publikumsmagnet, wurde in diesem Jahr abgesagt, ebenso das „Plus Open Air“ am Vöttinger Weiher, das 25 Jahre lang eine feste Größe im Open-Air-Kalender war. „Die Kosten von der Technik bis zur Sicherheit haben sich innerhalb von fünf Jahren bestimmt verdoppelt“, sagt der Freisinger Musiker Norbert Bürger. Festivals „können sich nur schwer halten“. Ausnahme ist neben dem Event in Hohenkammer die „Brass Wiesn“ in Eching vom 31. Juli bis zum 3. August. Die aber „ist eine ganz andere Kategorie“.

In Hohenkammer arbeiten das Organisationsteam um Norbert Bürger sowie die Helferinnen und Helfer des „Vereins zur Förderung von Brauchtum, Kultur und Sport Hohenkammer“ und des Vereins „Abseits“ aus Freising, alle ehrenamtlich. Bürger ist in der Musikszene gut vernetzt. Er spielt in mehreren Bands, vielen ist er auch als „Bürger from the hell“ aus der Kleinkunstshow „Vereinsheim Schwabing“ im Bayerischen Fernsehen bekannt, die 2024 eingestellt wurde.

Was ihn und sein Team antreibt? „Die Leidenschaft für Live-Musik“, sagt er. „Wir wollen, dass solche Festivals bestehen bleiben.“ In den vergangenen Jahren, auch durch Corona, habe sich etwas verändert. „Die Leute wollen nicht mehr planen, sich nicht mehr festlegen – außer bei Top-Events.“ Der Vorverkauf sei schwierig. „Kleine Festivals haben enorme Schwierigkeiten.“ Sie könnten keine großen Namen bieten. Früher sei das kein Problem gewesen. Es ging einfach darum, Live-Musik zu hören, man habe gar nicht gefragt, wer spielt.

Das Skydrunk Heartbeat Orchestra aus Aichach tritt wieder einmal im Landkreis Freising auf.  (Foto: Johannes Simon)

Was das zweitägige Festival für Bürger so besonders macht, ist neben der Mithilfe von etwa 100 Ehrenamtlichen die bunte Mischung. Es sei eine Veranstaltung für die ganze Familie mit einem Musik-Mix. „Alles querbeet.“ Und alles auf hohem Niveau. Auch internationale Bands sind diesmal dabei. Das Repertoire von Oktopuss aus Mailand reicht von Hardrock bis Funk, Doctor Victor aus Prag waren bereits als Vorband mit AC/DC unterwegs. „Das ist eine richtig tolle Glamrock-Band“, sagt Bürger. Aus der Schweiz kommt Fischermanns Orchestra mit wildem Street Jazz.

Eröffnet wird das Festival am Freitag von den Original Dixiklo Stompers, dafür steigt Bürger selbst auf die Bühne, und Back to Business, einer jungen Alternativ-Rock-Band aus Freising. Auf dem Programm stehen zudem Brassmusik, klassische Gitarre und Punk.  Maxi Pongratz von Kofelgschroa liegt mit seinen Songs irgendwo zwischen Volksmusik und Indie-Folk.

Für satten Sound und ausgefeilte Choreografien steht die elfköpfige Formation Ecco DiLorenzo and his Innersoul, Ska-Pop bringt das Skydrunk Heartbeat Orchestra aus Aichach mit. Genau diese bunte Mischung gefällt Bürger – damit die Besucherinnen und Besucher der einen oder anderen Band zuhören, die sie sonst nicht auf dem Schirm haben.

Erstmals kann während des Festivals gecampt werden

Kinder können sich beim Elmo-Mobil der mobilen Elternbegleitung des Kreisbildungswerks schminken lassen. Erstmals kann man während des Festivals kostenlos campen.

„Live-Musik ist so ein wichtiges Kulturgut“, sagt Norbert Bürger. Das Open-Air sei „ein schönes, gemütliches Musikfestival“ – für Freaks, aber auch für Familien. Die Veranstaltung am Gemeindestadl, Pfarrer-Egger-Straße 17, findet längst Anklang über die Region hinaus, die Besucher kommen aus ganz Bayern, selbst aus Norddeutschland und der Schweiz sind Ticketanfragen eingegangen.

2026 ist eine Neuauflage geplant. Mit dem Booking für 2026 haben die Organisatoren bereits begonnen, die letzte Entscheidung aber wird nach dem Festival-Wochenende fallen.

Weitere Infos zum Festival und zum Programm gibt es im Internet unter https://hohenkammer-openair.de. Tickets für beide Tage kosten 47 Euro, ermäßigt 22 Euro, für Kinder zehn Euro, es gibt aber auch Tagestickets.

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