Hoffnung ist kein Mangel an Information | ABC-Z
Berlin. Der Lyriker Heiner Müller argumentierte einst gegen die Hoffnung. Die Weihnachtsbotschaft liefert eine gänzlich andere Sichtweise.
Ich wünsche Ihnen ein Frohes Fest. Das ist nicht dahingesagt, nicht nach den Nachrichten der vergangenen Tage. Weihnachten ist ein Fest der Hoffnung und des Friedens, auch der Gemeinschaft und der Dankbarkeit. Liest man die Nachrichten aus Magdeburg, der Ostukraine oder den Berliner Sparhaushalt, geht einem der Appetit auf den Festtagsbraten schnell verloren. Doch genau darum geht es: Aus dem, was nicht gut ist, Hoffnung schöpfen für die Zukunft. Jesus Geburt ist für Christen weltweit seit jeher Ursprung des Glaubens daran, dass es besser werden kann. Sofern die Hoffnung nicht fehlt.
Nun hat der ostdeutsche Lyriker und Dramatiker Heiner Müller einmal gesagt: „Hoffnung ist nur ein Mangel an Information“, man darf diesen Satz durchaus als Antithese zum christlichen Weihnachtsbotschaft verstehen. Was also is richtig, angesichts der vielen schlechten Nachrichten aus aller Welt?
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Nüchterne Zyniker könnten sich bestätigt fühlen durch Müllers Satz. Die Weihnachtsbotschaft ändert allerdings Perspektive auf die Welt: Hoffnung ist kein Mangel, sondern eine Kraft, die selbst angesichts von Leid und Dunkelheit Zuversicht schenkt.
Sie basiert nicht auf Unwissenheit, sondern auf einem Vertrauen, das über das Sichtbare hinausgeht. Weihnachten ist demnach das Vertrauen darauf, dass Veränderung möglich ist: Frieden, Liebe und das Gute können wachsen, auch in einer Welt voller Konflikte, wenn wir die Hoffnung darauf nicht verlieren. Diese Sichtweise ermutigt, aktiv an einer besseren Zukunft mitzuwirken, anstatt in Resignation zu verfallen. Für diese Haltung muss man noch kein Christ sein, nicht an Gott glauben. Die Weihnachtsbotschaft ist universell.