Kultur

Hoffentlich nur Paukendonner: So wird das Wetter bei “Klassik am Odeonsplatz” | ABC-Z

München – Gegenwärtig herrscht unbeständiges Waschküchenwetter. In der schwülen Luft bilden sich schwer vorhersehbare Gewitter, die sich in den Allgäuer Alpen bilden und dann in nordöstlicher Richtung gen München ziehen. Manchmal entladen sie sich schon im Fünfseenland, bisweilen ziehen sie wetterleuchtend vorbei. Aber manchmal brechen sie auch über die Stadt herein – meistens schnell, manchmal brauchen sie aber auch länger.

Es ist schwer zu sagen, was diese unsichere Wetterlage für die beiden ausverkauften Konzerte von “Klassik am Odeonsplatz” bedeutet. Am Freitag spielt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter seinem Chefdirigenten Simon Rattle Musik von Wagner und Brahms, am Samstag begleitet der designierte Chefdirigent Lahav Shani mit den Münchner Philharmonikern die Geigerin Anne-Sophie Mutter bei Filmmusik-Bearbeitungen von John Williams.

Konzerte auch bei leichtem Regen: nicht durch Wetter-Apps verunsichern lassen

Bernd Roos, der Sprecher der veranstaltenden Agentur Pro Events, hat mittlerweile eine 25-jährige Wettererfahrung: Man sei mit Experten in Kontakt, reagiere flexibel und entscheide kurzfristig. Die Besucher sollen sich durch Wetter-Apps nicht verunsichern lassen.

Klassik am Odeonsplatz bei idealen Bedingungen im Juli 2017.
© Marcus Schlaf
Klassik am Odeonsplatz bei idealen Bedingungen im Juli 2017.

von Marcus Schlaf

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Grundsätzlich finden die Konzerte auch bei leichtem Regen statt. “Wir agieren in einem Korridor zwischen 20 Uhr und 23 Uhr”, sagt Roos. “Man kann die Pause verschieben oder auch ganz ausfallen lassen.” Auch Unterbrechungen seien möglich: Vor einigen Jahren warteten die Besucher einen Regenguss einfach in der U-Bahn ab.

Die Geigen dürfen nicht nass werden

Zuletzt war es meistens schön, hin und wieder schützte auch ein Zelt die Musikerinnen und Musiker in der Feldherrnhalle. Dort kann man auch noch ein paar Meter nach innen rücken. Wenn es die Instrumente anregnet, muss das Konzert allerdings unter- oder abgebrochen werden, denn Geigen sind wertvoll und empfindlich.

Ohnehin rät die Homepage von “Klassik am Odeonsplatz” zu regensicherer Bekleidung. Regenschirme mit Spitze dürfen aus Sicherheitsgründen zwar nicht mitgebracht werden, kleine Taschenschirme sind erlaubt. Wer das Konzert schon einmal bei Niesel besucht hat, der weiß auch: Nässe steigert das Gemeinschaftsgefühl unter den 8000 Besucherinnen und Besuchern auf dem Platz.

Bisher ist “Klassik am Odeonsplatz” nur einmal ausgefallen

Abgesagt wird das Konzert nur bei einer amtlichen Unwetterwarnung. Je mehr von der Veranstaltung ausfällt und je wichtiger der ausgefallene Teil für den Gesamtgenuss ist, desto höher fällt – laut Verbraucherportalen – die Erstattungspflicht aus. Man darf grundsätzlich davon ausgehen, dass der Veranstalter daran interessiert ist, dass Besucher im nächsten Jahr wieder Karten kaufen.

Bernd Roos ist Optimist: Er geht davon aus, dass die Konzerte wie geplant stattfinden. Und da hat er die Erfahrung auf seiner Seite: Seit dem Jahr 2000 ist nur ein einziges Konzert bei “Klassik am Odeonsplatz” wetterbedingt ausgefallen. Hin und wieder musste das Programm verkürzt werden. Drohende Gewitter entluden sich – wie derzeit – bereits am frühen Nachmittag. Und daher kann es gut sein, dass Blitz und Donner auf Richard Wagners “Walkürenritt” beschränkt bleiben, mit dem Simon Rattle den ersten Abend beginnt.


Freitag und Samstag, 20 Uhr, ausverkauft. Restkarten ab 17.30 Uhr an der Kasse in der Briennerstraße, für Infos zum Wetter verweist der Veranstalter auf den BR

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