Kultur

Hofer Volksfest: Ein Mann seiner Preisklasse | ABC-Z

Als unser Held acht Jahre alt war, kostete eine Bratwurst in der Semmel in Franken zwei Euro. Zwei Euro fünfzig, wenn man Pech hatte. Heute, ein Jahrzehnt später, sind es in Markus Söders Herrschaftsgebiet fette vier Euro, und unser gerade volljährig gewordener Held schlägt Alarm: Auf einem Volksfest im fränkischen Hof protestierte er gegen Mitternacht an der Würstlbude gegen die Preisexplosion und wählte schließlich den Notruf. Mehrmals.

Im Einsatzbericht heißt es, der 18-Jährige sei alkoholisiert gewesen, und “selbst als die Polizei vor Ort war, rief er weiterhin provokativ bei der Polizei an”. Da bimmeln natürlich alle Alarmglocken: Trunkenheit ist keine Heldentat, und der Notruf ist für echte Notfälle gedacht, dem Mann droht nun wegen Missbrauchs eine Geldstrafe (in Präzedenzfällen ist von 900 Euro und mehr die Rede), schlimmstenfalls eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr. Andererseits ist seine Intervention am Würstelstand echt unbezahlbar.

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