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Hofbrauhaus Freising: Neue Eigentümer und positive Stimmung – Freising | ABC-Z

Belegschaft und Gewerkschaft sind erleichtert, dass der Schwebezustand beendet ist – auch wenn über die neuen Eigentümer des Gräflichen Hofbrauhauses in Freising bisher wenig bekannt ist. Ein Konsortium unter der Führung der Schweizer Argon Management AG übernimmt die traditionsreiche Brauerei. Zuvor war monatelang nach neuen Investoren gesucht worden. In dieser Zeit kursierten viele Gerüchte, für die Mitarbeitenden war es eine Zeit der Unsicherheit. Nun sei die Stimmung positiv, sagt Manuel Halbmeier von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Geschäftsführer des Hofbrauhauses bleibt Oliver Lentz, das sei in den Gesprächen früh klar gewesen, erklärt Fredi Fischer, Argon-Mitbegründer, auf Nachfrage der SZ. Es stehe „außer Frage, dass Freising das Herz des Gräflichen Hofbrauhauses ist und bleibt“. Der Standort werde nicht nur erhalten, sondern auch gestärkt.

Zur Zusammensetzung des Konsortiums will sich Fischer öffentlich nicht äußern. Er betont aber, dass die neuen Eigentümer „umfangreiche und langjährige Erfahrung mit Investitionen in Konsumgüterindustrien, einschließlich Engagements in der Gastronomie, haben“. Zudem verfügten sie „über ein starkes internationales Netzwerk in der Bier- und Getränkeindustrie“. Gemeinsam mit dem bestehenden Team solle das Hofbrauhaus weiterentwickelt werden, „mit Respekt vor seiner Geschichte und einem klaren Blick nach vorn“. Die neuen Eigentümer wollen in Freising investieren und die Brauerei modernisieren – „Schritt für Schritt und mit Augenmaß“. Zu den Details der Transaktion und zum Kaufpreis macht Fischer keine Angaben. Darüber sei Stillschweigen vereinbart worden.

Was die Zukunft der Beschäftigten angeht, versichert er etwas allgemein, dass sich das Konsortium klar zum Standort bekannt habe und auf die Erfahrung der Belegschaft baue. Betriebsinterne Themen würden prinzipiell nicht öffentlich kommentiert. Der zuständige NGG-Geschäftsführer Halbmeier verweist darauf, dass es bei einem Betriebsübergang einen Kündigungsschutz für ein Jahr gebe. Mit den neuen Eigentümern will die Gewerkschaft das Gespräch suchen, weil die Brauerei seit Ende 2023 tariflos ist.

„Die Biere aus unserem Haus spielen in einer eigenen Liga“

Zu Details über den künftigen Kurs werde man in „näherer Zukunft“ informieren, kündigt Fredi Fischer an. So viel sagt er schon vorab: An der handwerklichen Braukunst des Hofbrauhauses, dessen Geschichte bis ins Jahr 1160 zurückreicht, wolle man festhalten und den Bieren im Ausland zu mehr Anerkennung verhelfen. „Die Biere aus unserem Hause spielen in einer eigenen Liga: Einzigartige und langjährige Tradition trifft auf reine Handwerkskunst.“ Natürliche Zutaten, das „Slow-Brewing“-Verfahren und hohe Qualitätsstandards sorgten für einen Geschmack, der ausgewogen,  prägnant und bekömmlich sei. Dies sei sehr selten geworden, da viele der bekannten Biere industriell produziert werden. „Wir waren vom ersten Tag an von den Produkten und der Herkunft des Gräflichen Hofbrauhauses Freising begeistert.“

Gleichzeitig wolle man auf betriebswirtschaftlicher Ebene ein verlässlicher und unkomplizierter Partner für die Kundinnen und Kunden sein. Um all dies zu erreichen, investiere das Konsortium „gezielt in die Marken, den Vertrieb, den Kundenservice und den Standort Freising als Herzstück unserer Herkunft und Produktion“. Die Verankerung in der lokalen Gastronomie bleibe ein wichtiger Faktor, betont Fischer.

Zur aktuellen wirtschaftlichen Situation will Fischer sich nicht äußern. Zu betriebsinternen Kennzahlen mache man keine öffentlichen Angaben. Die Brauerei hat in den vergangenen Jahren schwierige Zeiten durchlebt. Im Frühsommer sagte Geschäftsführer Lentz nur so viel: Der harte Sanierungskurs habe 2024 Wirkung gezeigt, die wirtschaftliche Lage habe sich spürbar verbessert.

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