Hitze: Gemeinde auf Mallorca stellt teilweise Wasserversorgung ein | ABC-Z

Kurz nach dem Start der zweiten offiziellen
Hitzewelle des Jahres in Spanien hat es bereits einen ersten Hitzetoten gegeben. Ein 85 Jahre alter Mann sei in Badajoz an den Folgen der extrem
hohen Temperaturen gestorben, teilte die Regierung der Region
Extremadura im Westen des Landes mit. Badajoz und Córdoba in Andalusien
registrierten nach Angaben der Wetterbehörde AEMET mit jeweils
rund 42 Grad landesweit die höchsten Temperaturen.
Auf der Urlaubsinsel Mallorca herrscht inzwischen
vielerorts akuter Wassermangel. In der Gemeinde Deià an der Westküste stellen mehrere Ortsteile ab
sofort an mehreren Tagen pro Woche die Wasserversorgung komplett ein. Bürgermeister Joan Ripoll will das Wasser bis auf Weiteres montags, mittwochs und freitags abdrehen.
Wasser per Lastwagenlieferung
Laut dem Rathaus in Deià beträgt der wöchentliche Wasserverbrauch in der
Gemeinde derzeit 3,3 Millionen Liter. Rund 37 Prozent davon lässt die
Gemeinde in diesem Sommer per Lastwagen anliefern. Vor allem den
Großverbrauchern wie Hotels wurde nun der Hahn zugedreht. Die Maßnahme soll so
lange gelten, bis die unterirdischen Wasserspeicher sich erholt haben.
Das Luxushotel La Residencia geht von zwei Monaten aus.
Besonders schlimm ist der Wassermangel auf Mallorca in der Inselmitte.
Die Balearen-Regierung stuft die Lage dort bereits als prekär ein. In
Pla de Mallorca erwägt man, mehrere der 14 Gemeinden der Region zum
Notstandsgebiet zu erklären, damit die Wasserversorgung kurzfristig per
Tanklastwagen gesichert und von der Regierung der Balearen finanziert
werden kann.
12 von 17 Gemeinden in Spanien rufen Warnstufe aus
“Es ist kein angenehmer Schritt, denn er bringt strenge
Einschränkungen im Wasserverbrauch mit sich – öffentlich wie privat.
Aber wir haben keine andere Wahl”, sagte vorige Woche Pla-Präsidentin
Joana Maria Pascual.
In vielen weiteren Teilen von Spanien wurden Temperaturen über 40 Grad erreicht. In 12 der
insgesamt 17 sogenannten autonomen Gemeinschaften rief AEMET Warnstufen
aus. In Andalusien, Madrid, Kastilien-La Mancha, Extremadura und
Galicien galt die zweithöchste Alarmstufe Orange.