Historische Romane mit starken Frauen: Ab in die Vernunftehe | ABC-Z

Der Herbst ist da und mit ihm einige Kuschelromane über tapfere Frauen. Warum ist der Historienroman so populär?
© Anna Weise/SZ Photo/Laif
Berlin im Frühherbst 2025: Tageslichtlampe, Heizdecke und Wollwaren haben sich auch bei dieser Frau um die 30 erneut zum Dienst gemeldet. Das wird jetzt wieder richtig hart. Als Lektüre empfiehlt sich fortan die umfangreiche Gattung der historischen Romane, in denen außergewöhnlich tapfere Frauenfiguren durch schwere Zeiten gehen. Die Titel orientieren sich vermehrt an Berufen oder Aufenthaltsorten, so als hätte es einstmals nur eine Fotografin oder Lagerinsassin gegeben, aber die Frauen erleben ohnehin meist das Gleiche, weil immer irgendwann eine große Gefahr droht und sie schwere Entscheidungen treffen müssen. Von ähnlich bedrückender Eintönigkeit sind indes die Kulissen. Auf den Covern stehen die Frauen wahlweise vor einem Kampfgeschehen, einer saftigen Landschaft oder einem herrschaftlichen Gutshaus. Oft halten sie sich auch einfach nur in der Nähe eines Gewässers auf. Sie schauen dabei sehr bedrückt, versonnen oder schicksalhaft vor sich hin. Immerhin bestehen ihre Leben aus Verzweiflung, Verlust und Vernunftehen. Tief in ihrem Inneren gibt es jedoch eine große Leidenschaft und Stärke, mit denen sie nach Selbstbestimmung streben. Nur hängen auf den Motiven leider oft irgendwelche Kinder an ihnen dran oder sie gerade noch die Wäsche auf. Die weißen Bettlaken sind im Anschluss an die ehelichen Pflichten in Unschuld gewaschen und mit dem Wunsch nach Freiheit gestärkt, damit diese ganze Symbolik gut eintrocknet. Die wehenden Tücher – optional auch als Schal dargestellt – sind kein Kapitulationsangebot, sondern ein Zeichen des Aufbruchs und dass hier ein eigener Weg gegangen wird.





















