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Heuschrecken im Ampertal: das Grüne Heupferd – Fürstenfeldbruck | ABC-Z

Sie zeigt sich noch bis zum Herbst von ihrer musikalischen Seite. Und so kommen Spaziergänger im Ampermoos in den Genuss eines kostenlosen Sommerkonzerts. Eine recht verbreitete Heuschreckenart ist von Gebietsbetreuer Wolfgang Kuhn zum „Ampertaler“ des Monats August befördert worden: das Grüne Heupferd.

Jeden Monat wird ein „echter Ureinwohner“ aus der Pflanzen- oder Tierwelt auf diese Weise in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Die Landschaftspflegeverbände Dachau und Fürstenfeldbruck wollen auf diese Weise das Bewusstsein für den Artenschutz schärfen.

Nun also das grüne Heupferd (Tettigonia viridissima), das im Vergleich zu vielen seiner meist deutlich kleineren Verwandten wirklich wie ein stattliches Pferd wirkt. In den eher trockenen, hohen Wiesenbereichen sticht es trotz der grünen Tarnfarbe deutlich heraus und ist an lauen Sommerabenden auch kaum zu überhören. Es ist mit bis zu vier Zentimetern die größte aller heimischen Heuschrecken.

Die Weibchen besitzen am Ende des Hinterleibs eine kräftige, bis zu drei Zentimeter lange Legeröhre, die sie in den Boden einstechen, um 200 bis 600 Eier an einem sicheren Ort abzulegen. Diese überwintern mindestens zweimal, bevor aus ihnen Ende April winzige flügellose Heuschrecken schlüpfen, die den erwachsenen Artgenossen mit jeder Häutung ähnlicher sehen. Heupferde können sehr gut fliegen, was sie aber nur unter Beweis stellen, wenn sie aufgeschreckt werden. Deshalb der Name „Heuschrecke“.

Wolfgang Kuhn hat im Frühjahr im Auftrag der Landschaftspflegeverbände Dachau und Fürstenfeldbruck die Gebietsbetreuung für das Natura-2000-Gebiet Ampertal übernommen. (Foto: Stefan Salger)

Das Grüne Heupferd gehört wie die Feldgrillen zu den Laubheuschrecken, die zirpen, indem sie ihre Vorderflügel aneinander reiben. Was man als Musik interpretieren könnte, dient den Männchen zur Abgrenzung des Reviers und zum Anlocken der Weibchen. In der Antike wurden die Heuschrecken Apollo, dem Gott der Musik, zugeschrieben.

Das Heupferd selbst hört „mit den Beinen“, es hat knapp unter dem Kniegelenk eine trommelfellähnliche Membran. Heupferde bevorzugen Magerrasen, Wiesen oder Wegränder mit mindestens 30 Zentimeter hohem Bewuchs. Dort sind sie auf der Jagd nach Läusen, Raupen und anderen Insekten.

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