Heuschnupfen erkennen – Das sind die Symptome der Pollenallergie | ABC-Z

Berlin. Hierzulande sind etwa 12 Millionen Menschen von einer Pollenallergie betroffen. Welche Symptome deuten auf Heuschnupfen hin? Ein Überblick.
Die Nase läuft, die Augen brennen, der Frühling wird plötzlich zur Qual: Mit den ersten warmen Tagen im Jahr kündigt sich für viele Menschen nicht nur das schöne Wetter an, sondern auch eine belastende Begleiterscheinung – Heuschnupfen. Ein harmloser Name für eine allergische Erkrankung, die vielen das Leben schwer macht. Doch wie erkennt man, dass die lästigen Symptome mehr sind als nur eine vorübergehende Unannehmlichkeit?
Heuschnupfen: Wann sprechen Mediziner von einer Pollenallergie?
Heuschnupfen, auch als saisonale allergische Rhinitis bekannt, ist eine Allergie, die durch Pflanzenpollen ausgelöst wird. Diese winzigen Partikel, die von Bäumen, Gräsern und Blumen verbreitet werden, sind eigentlich harmlos – aber bei Menschen mit Heuschnupfen lösen sie eine Abwehrreaktion des Immunsystems aus.
Bei Pollenallergie reagiert der Körper auf Pollen mit einer Kettenreaktion: Das Immunsystem bildet Antikörper gegen das Allergen, die sich anschließend an Abwehrzellen binden. Beim erneuten Kontakt können diese Zellen chemische Stoffe wie Histamin freisetzen und allergische Reaktionen wie Niesen oder Augenjucken auslösen, erläutert das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
Laut aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI), ist Heuschnupfen die häufigste Allergie in Deutschland: Etwa 12 Millionen Menschen sind hierzulande betroffen (14,8 Prozent). Die Symptome treten meistens im Frühling und Sommer auf, wenn die Pollenbelastung besonders hoch ist.
Symptome: Wie erkenne ich, dass ich Heuschnupfen habe?
Die Beschwerden entstehen hauptsächlich an den Körperstellen, an denen die Pollen-Allergene direkt auf die Schleimhäute treffen – also in der Nase, den Augen und dem Mund. Die Symptome von Heuschnupfen können von Person zu Person variieren, jedoch gibt es bestimmte Anzeichen, die häufig auftreten. Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) zählt folgende Symptome auf:
- Nase: Fließschnupfen mit wässrigem Sekret, verstopfte Nase, Nasenjucken, Niesreiz
- Augen: Bindehautrötung, Juckreiz, Tränen
- Mund/Rachen: Brennen, Jucken
- Ohren: juckende Gehörgänge
- Lunge: trockener Husten (besonders nachts), pfeifende Atmung, Luftnot
- Haut: Verschlechterung einer Neurodermitis, selten Quaddeln, Rötung
- Allgemeinsymptome: Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen
Allergie oder Erkältung? Heuschnupfen von anderen Erkrankungen unterscheiden
Es ist nicht immer einfach, Heuschnupfen von anderen Erkrankungen zu unterscheiden. Häufige Verwechslungen gibt es vor allem mit Erkältungen. Doch es gibt einige Unterschiede: Bei einer Allergie tritt bei Betroffenen häufig ein klares und flüssiges Sekret in der Nase auf – begleitet durch anfallsartige Niesattacken. Diese Symptome können über Wochen hinweg andauern, verringern sich jedoch bei Regenwetter deutlich, da die Pollenbelastung sinkt.
Im Gegensatz dazu wird eine Erkältung meist durch eine Virusinfektion verursacht und ist häufig mit Symptomen wie Halsschmerzen, Fieber und Husten verbunden. Bei einer Erkältung ist das Nasensekret oft dickflüssiger und gelblich. Zudem dauern Erkältungen normalerweise nicht länger als zwei Wochen, während Heuschnupfen während der gesamten Pollensaison anhalten kann, wie der Deutsche Allergie- und Asthmabund erläutert.
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Wann sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen?
Halten die Symptome über eine längere Zeit an oder verschlimmern sich, sollten sich Betroffene einen ärztlichen Rat holen – in solchen Fällen kann ein Allergologe eine medizinische Diagnose stellen und passende Behandlungsmaßnahmen aufzeigen. Um festzustellen, ob eine Allergie wirklich vorliegt, wird häufig der Prick-Test eingesetzt: Dabei werden verschiedene Allergene auf den Unterarm aufgetragen und leicht eingeritzt. Wenn die Haut anschwillt und rot wird, ist dies ein Zeichen für eine Sensibilisierung.