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Hendrik Streeck: Debatte um teure Medikamente für Hochbetagte | ABC-Z

Wie viel Hochleistungsmedizin steht alten Menschen an ihrem Lebensende zu? Die Empörungswelle auch aus den eigenen Reihen, die Hendrik Streeck nach seinen Äußerungen über den Einsatz teurer Medikamente bei der Behandlung hochbetagter Patienten entgegenschlägt, erinnert an eine ähnliche Debatte vor 22 Jahren.

Seinerzeit hatte der vor zehn Jahren verstorbene damalige Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, darüber sinniert, ob 85-Jährige angesichts steigender Gesundheitskosten noch „künstliche Hüftgelenke auf Kosten der Solidargemeinschaft“ bekommen sollten.

Streeck war gewarnt

Es folgte ein berechtigter Aufschrei auch aus der CDU und ihrer Seniorenunion.

Der Drogenbeauftragte, CDU-Abgeordnete und Mediziner Streeck war also gewarnt, als er die Frage aufwarf, ob man einer „100-Jährigen“ mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung wirklich „diese teuren Medikamente“ geben wolle.

Streeck fühlt sich missverstanden und hat seine Aussagen nun präzisiert. Weg von dem tatsächlich zynisch anmutenden Kostenargument, das Streeck wie einst Mißfelder selbst hat anklingen lassen.

Hin zu einer notwendigen Debatte über die Grenzen ärztlicher Kunst. Einer Kunst, die mitunter das Leben mit aller Macht zu verlängern sucht, auch wenn es die Lebensqualität nicht verbessert. Streeck trifft einen wichtigen Punkt, wenn er auf Erfahrungen verweist, die viele Ärzte schon gemacht haben: „Manchmal ist die größere Fürsorge, nicht alles zu tun, was man kann.“

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