Spanischer Krautsalat – Ensalada de Col Andaluza · Eat this! | ABC-Z

Ich calle es: Spanischer Krautsalat wird dieses Jahr Dauergast beim Grillen – knackiger Spitzkohl trifft auf Knoblauch, Rauchpaprika und einen Hauch Kreuzkümmel. Schnell gemacht und zumindest für mich schon ein Klassiker.
Krautsalat. Jetzt nicht unbedingt das spannendste Gesprächsthema. Verstehe ich. Obwohl ich bei dem Thema fast schon ein bisschen emotional werde. Ich liebe Krautsalat einfach, könnte ihn schüsselweise auch „ohne Beilage“ essen – ganz schlicht, nur mit Essig, Öl und Salz angemacht und ich bin glücklich. Und das zwar eigentlich das ganze Jahr über, besonders aber jetzt, wo die Grillsaison in den Startlöchern steht und man sich kaum etwas sehnlicher wünscht, als bei entspannten 25 °C unterm Sonnenschirm zu essen.
Noch glücklicher werde ich ab sofort, wenn noch ein Haufen Knoblauch und geräuchertes Paprikapulver mit ins Spiel kommen. Wir haben uns die Zubereitung von Nadines andalusischem Karottensalat hergenommen, auf Weißkohl übertragen und danach festgestellt, dass es unseren eben erfundenen spanischen Krautsalat als Ensalada de Col Andaluza offenbar auch offiziell gibt. Einerseits zwar schade, dass wir uns den Erfinderhut nicht aufziehen können, aber andererseits auch gut so – man kann einfach nicht genügend simple Gemüsesalate für die DIY-Tapasbar haben.

Die Zutaten für unseren spanischen Krautsalat
- Spitzkohl: Der knackige, etwas feinere Cousin vom Weißkohl passt besonders gut als Salatbasis. Erstens schmeckt er etwas süßer, zweitens sieht er mit seinen hellgrünen Blättern als Rohkost einfach auch schicker aus. Er soll auch weniger blähen … was ich mit meinem krautsalattrainierten Saumagen allerdings weder bestätigen noch dementieren kann. Ab dem Frühsommer gibt’s ihn frisch und regional – hier im Süden auch als das bekannte Filderkraut.
- Knoblauch: Möglichst frisch. Und möglichst viel. Der Knoblauch wird vor dem Vermengen kurz karamellisiert, was ihm die derbe Schärfe nimmt und ihn etwas süßlich macht. Also keine Sorge vor rohem Knoblauchgeschmack.
- Geräuchertes Paprikapulver & Kreuzkümmel: Ohne Rauchpaprika gäbe es keine (vegane) Chorizo. Und auch unser spanischer Krautsalat ginge nicht ohne. Mit normalem süßem Paprikapulver und ein paar Tropfen Liquid Smoke kann man sich im Krautsalat-Notfall behelfen.
- Olivenöl: Bei den aktuellen Preisen tut es schon etwas weh, „gutes Olivenöl“ zu empfehlen. Die Flasche muss keine Umsummen kosten, roh aber eben wenigstens nicht zu bitter oder gar ranzig schmecken.
- Rotweinessig: Sherryessig wäre klassischer, allerdings ist es nicht ganz einfach, wirklich veganen Essig aus wirklich veganem Sherry zu bekommen. Der spanische Starkwein wird häufig immer noch mit tierischen Hilfsmitteln geklärt. Veganer Rotweinessig ist aber eine super Alternative.
- Agavendicksaft: Optional, passt aber gut, um die etwas herbe Note vom Paprikapulver auszubalancieren.


Tipps für den andalusischen Krautsalat
- Den Spitzkohl nach dem Schneiden salzen und kurz ziehen lassen, während das Dressing zubereitet wird. Das Salz würzt das Gemüse und sorgt dafür, dass die Sauce besser einziehen kann – und der spanische Krautsalat richtig schön aromatisch wird.
- Beim Anbraten des Knoblauchs darauf achten, dass er nicht zu stark bräunt, sonst wird er bitter. Leicht goldgelb reicht völlig aus.
- Das Dressing wird vor dem Vermengen mit dem Kraut kurz erhitzt. Die Hitze „belebt“ die trockenen Gewürze, mildert die Knoblauchschärfe etwas ab und sorgt außerdem dafür, dass das Kraut weicher wird. Also: Das gute Zeug darf ruhig richtig heiß über den Kohl gegossen werden.
- Am besten schmeckt der Salat, wenn er mindestens eine halbe Stunde durchziehen konnte. Länger geht natürlich immer, der Salat hält sich im Kühlschrank dann auch drei bis fünf Tage.

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Spitzkohl durch den Strunk halbieren, dann noch mal halbieren. Die Viertel in etwa 0,5-1 cm breite Streifen schneiden. In eine große Schüssel geben, mit ½ TL Salz würzen und vermengen.
750 g Spitzkohl, 1 TL Salz
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Knoblauch schälen und in hauchdünne Scheiben schneiden.
4 Zehen Knoblauch
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Olivenöl in einen kleinen Topf geben und über niedriger bis mittlerer Hitze erhitzen. Nach etwa 1 Minute den Knoblauch dazu geben und etwa 30 Sekunden braten, bis der Knoblauch leicht gebräunt ist.
6 EL Olivenöl
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Essig, Paprikapulver, Kreuzkümmel, Agavendicksaft, falls verwendet, und das restliche Salz einrühren.
4 EL Rotweinessig, 1 ½ TL geräuchertes Paprikapulver, ½ TL Kreuzkümmel, 1 TL Salz, ½ Agavendicksaft
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Das heiße Dressing über den Spitzkohl gießen und gründlich vermengen.
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Bei Bedarf mit Salz abschmecken. Vor dem Servieren mindestens 30 Minuten ziehen lassen.
Normaler Weiß- bzw. Gemüsekohl kann auch verwendet werden. Im Idealfall salzt man ihn etwas stärker, lässt ihn 30 Minuten stehen und gießt das überschüssige Wasser ab, bevor er mit dem Dressing vermengt wird.

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