Haushalt: Staatsverschuldung steigt um 43,5 Milliarden Euro | ABC-Z
Die öffentliche Gesamtverschuldung des deutschen Staates, also von Bund, Ländern, Gemeinden sowie
Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte, ist bis Ende September auf 2,4886 Billionen Euro gestiegen. Das waren 43,5 Milliarden Euro oder 1,8 Prozent mehr als Ende 2023, wie das
Statistische Bundesamt mitteilte.
Der Bund, aber auch die Bundesländer, Gemeinden und Gemeindeverbände nahmen neue Schulden auf. Besonders die Kommunen erhöhten ihren Schuldenstand nach
Angaben der Statistiker im Vorjahresvergleich um 5,6 Prozent oder 8,7 Milliarden Euro. Die im Koalitionsvertrag geplante Entschuldung der Länder und Kommunen wurde nicht umgesetzt. Die Länder erhöhten ihre Schulden um 2,0 Prozent auf 606,1 Milliarden Euro. Am
stärksten stiegen die Schulden prozentual in
Mecklenburg-Vorpommern (plus 13,0 Prozent), Rheinland-Pfalz
(plus 10,6 Prozent), Berlin (plus 8,1 Prozent) und Hessen (plus
7,9 Prozent). Schuldenrückgänge wurden für Niedersachsen (minus
2,5 Prozent), Hamburg (minus 2,1 Prozent), Nordrhein-Westfalen
(minus 0,8 Prozent) sowie Bremen (minus 0,7 Prozent) ermittelt.
Bei den Kommunen wiesen Gemeinden in
Mecklenburg-Vorpommern den höchsten
prozentualen Schuldenanstieg (plus 12,3 Prozent) auf, gefolgt von
Sachsen mit plus 11,8 Prozent, Bayern mit einem Plus von 9,7 Prozent und
Sachsen-Anhalt (plus 9,4 Prozent). Einen Rückgang der
Verschuldung gab es lediglich in Rheinland-Pfalz mit minus 16,7
Prozent, in Thüringen mit minus 2,1 Prozent und im Saarland mit minus 0,5 Prozent.
Die Schulden des Bundes stiegen
im selben Zeitraum trotz Schuldenbremse um 1,3 Prozent oder 22,8 Milliarden Euro, die der
Bundesländer um zwei Prozent beziehungsweise 11,9 Milliarden Euro. Der Schuldenstand im Sondervermögen
Bundeswehr erhöhte sich bis zum Ende des dritten Quartals 2024 zudem um fast 170 Prozent
auf 15,5 Milliarden Euro. Zugleich sank der Schuldenstand im Sondervermögen Wirtschaftsstabilisierungsfonds Corona um 24 Prozent auf
28,1 Milliarden Euro. Sondervermögen sind haushaltsrechtlich
eigenständige Haushalte neben dem Hauptetat.
Die Verschuldung der Sozialversicherung sank dagegen. Ende
September waren es 1,7 Prozent weniger, womit der Schuldenstand
auf 40,3 Millionen Euro sank. Gezählt werden in
dieser Statistik nur Verbindlichkeiten gegenüber dem nicht öffentlichen Bereich, wozu etwa Kreditinstitute oder
private Unternehmen im In- und Ausland zählen.