Ukraine-Liveblog: ++ Selenskyj: Waffenruhe muss erster Schritt sein ++ | ABC-Z

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Das russische Verhandlungsangebot wertet der ukrainische Präsident Selenskyj als positives Signal. Grundlage müsse aber eine dauerhafte Waffenruhe sein. Aus Kiew und weiteren ukrainischen Regionen wurden erneut Angriffe gemeldet.
Die Offerte für direkte Verhandlungen mit der Ukraine ist aus Sicht von ARD-Korrespondentin Silke Diettrich ein “ernstzunehmender Vorschlag” von Russlands Präsident Wladimir Putin. Seit Jahren betone Russland, zu Verhandlungen bereit zu sein. Zu der Forderung nach einer Waffenruhe ab dem morgigen Montag vonseiten der Ukraine und der EU sei aber kein Wort gefallen. Über einen Waffenstillstand könne laut Putin bei den angebotenen Verhandlungen geredet werden.
Sollte es zu den direkten Verhandlungen kommen, werde Putin wohl an seinen bekannten Forderungen festhalten, schätzt Diettrich – etwa, dass die Ukraine entmilitarisiert werde und künftig kein Mitglied der NATO werde.
In den Stunden zwischen Mitternacht und Sonntagmorgen soll Russland die Ukraine mit mindestens 108 Drohnen attackiert haben. 60 davon seien abgefangen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Um Mitternacht war eine von Russlands Präsident Wladimir Putin ausgerufene, dreitägige Waffenruhe ausgelaufen, die während der russischen Gedenkfeierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Siegs über Nazi-Deutschland gegolten hatte. Die Ukraine hatte dem russischen Militär aber auch während der Waffenruhe wiederholt vorgeworfen, gegen diese zu verstoßen.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Russlands Machthaber Wladimir Putin lehnt die vorgeschlagene Waffenruhe ab und schlägt stattdessen Verhandlungen vor. Dahinter steckt ein Muster, betont ARD-Korrespondent Vassili Golod. Putin simuliere Diplomatie, um gleichzeitig weiter Krieg zu führen. Wenn Europa und die USA es mit ihrem Ultimatum ernst meinten, müssten morgen schärfere Sanktionen folgen – und stärkere Unterstützung für die Ukraine.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wertet den russischen Vorschlag für direkte Verhandlungen als positives Signal. “Die ganze Welt hat darauf sehr lange Zeit gewartet”, schrieb er beim Kurznachrichtendienst X. Der erste Schritt, um einen Krieg zu beenden, müsse aber eine Waffenruhe sein. In diesem Zusammenhang verwies Selenskyj auf die Forderung, dass bereits ab morgen eine “umfassende, dauerhafte und verlässliche” Waffenruhe in Kraft treten solle. Der Krieg dürfe keinen einzigen weiteren Tag fortgesetzt werden.
US-Präsident Donald Trump zeigt sich optimistisch, dass eine Friedenslösung im Krieg gegen die Ukraine näherrückt. “Ein möglicherweise großer Tag für Russland und die Ukraine”, schrieb der Republikaner in seinem Netzwerk Truth Social, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin direkte Verhandlungen mit der Ukraine vorgeschlagen hat. “Denkt an die Hunderttausenden Leben, die gerettet werden können, wenn dieses endlose ‘Blutbad’ hoffentlich zu einem Ende kommt”, hieß es von Trump weiter. Er werde weiter mit beiden Seiten arbeiten, um sicherzustellen, dass dies geschieht, schrieb der US-Präsident und zeigte sich überzeugt: “Eine große Woche steht bevor!”
Für den französischen Präsidenten Macron ist das Angebot des russischen Staatschefs Wladimir Putin für direkte Verhandlungen mit der Ukraine ab dem 15. Mai “nicht ausreichend”. Voraussetzung für jegliche Verhandlungen sei eine bedingungslose Waffenruhe, sagte Macron auf der Rückreise von einem Besuch in Kiew in der polnischen Stadt Przemysl. Mit seinem Vorschlag wolle Russland “Zeit gewinnen”. Zwar habe sich Putin damit immerhin “bewegt”, es handele sich aber um ein Ausweichmanöver.
Es sei wichtig, dass die Europäer gemeinsam mit den USA weiter an der Forderung nach einer bedingungslosen Waffenruhe festhielten, mahnte Macron – “und danach können wir reden”. Er halte es für unmöglich, “dass die Ukrainer in Parallel-Gespräche einwilligen, während sie weiterhin bombardiert werden”.
Neben der Hauptstadt Kiew sollen in der Ukraine weitere Regionen in der Nacht Ziel russischer Angriffe geworden sein. Dazu zählen nach ukrainischen Angaben Odessa, Charkiw und Dnipropetrowsk. Über Schäden oder Opfer war zunächst nichts bekannt.
Um Mitternacht war eine von Russlands Präsident Wladimir Putin ausgerufene, dreitägige Waffenruhe ausgelaufen, gegen die das russische Militär laut Ukraine aber mehrfach verstoßen haben soll. Die Ukraine und die EU fordern eine 30-tägige Waffenruhe ab Montag.
US-Präsident Donald Trump hat eine Fortsetzung seiner Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Krieges angekündigt. Er werde “weiterhin mit beiden Seiten zusammenarbeiten”, um den Krieg in der Ukraine zu beenden, erklärte Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social. Weiter schrieb er: “Ein möglicherweise bedeutender Tag für Russland und die Ukraine!” – ohne anzugeben, worauf sich diese Äußerung bezog.
In Kiew gibt es nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko einen russischen Drohnenangriff. Die Luftabwehrsysteme der Ukraine versuchten, diesen abzuwehren, sagte Klitschko. Der Angriff erfolgte Stunden, nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin direkte Gespräche mit der Ukraine für den 15. Mai in Istanbul vorgeschlagen hat.
Russlands Präsident Putin hat direkte Verhandlungen mit der Regierung in Kiew vorgeschlagen. Die Gespräche könnten am 15. Mai in Istanbul beginnen, sagte er bei einer Pressekonferenz.
Kreml-Sprecher Peskow wirft Europa vor, auf Konfrontation aus zu sein und nicht auf eine Wiederbelebung der Beziehungen. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen unterstützt den Vorschlag einer bedingungslosen Waffenruhe.