Feuer in Neukölln: Mietwohnung in der High-Deck-Siedlung brennt komplett aus | ABC-Z

Als er wieder aufgewacht sei, habe er vom Rauch schon geröchelt. Er sei dann mit seinem Kumpel auf den Balkon gelaufen, und von dort noch zweimal zurück in die Wohnung, um eine Taschenlampe und Wasser zu holen und dann auch sein Handy und Schuhe. „Ich war kurz davor, Panik zu kriegen“, sagt er. Einen Knall – von dem andere Nachbar*innen berichteten – habe er nicht gehört. Aber er trage nachts auch Ohrstöpsel.
„Der Rauch kam vom Flur, die Hitze war bis oben zu spüren, und erst als wir die Balkontür geschlossen haben, konnten wir wieder besser atmen“, sagt der Anwohner. Das habe ihnen die Feuerwehr zugerufen, die habe ihm und seinem Kumpel dann auch Schutzkleidung und Masken gebracht und sie über den Flur nach unten begleitet. Er zeigt nach oben, seine Wohnung liege im dritten Stock in einem Aufgang rechts neben der ausgebrannten Wohnung. „Dort ist jetzt alles schwarz und voll Ruß“, sagt er. Auch wenn er sich laut Polizei dort aufhalten dürfe, hielte er es drinnen gerade nicht aus. „Wir müssen erstmal alle Flächen sauber machen“, sagt er.
Verdacht auf eine Explosion
Gegen 3:30 Uhr soll nach Angaben der Polizei in einer Erdgeschoss-Wohnung im Michael-Bohnen-Ring ein Feuer ausgebrochen sein, davor soll ein Knall zu hören gewesen sein, möglicherweise von einer Explosion. Bei den Löscharbeiten dann seien weitere Knallgeräusche zu hören gewesen sein. Der Bewohner der Erdgeschoss-Wohnung kam demnach mit schweren Verbrennungen und einer Kopfverletzung in ein Krankenhaus. Insgesamt hätten das Feuer und der Rauch mehr als 40 Menschen verletzt.
Die Ursache für den Knall und den Brand war zunächst unklar. Spezialist*innen der Kriminalpolizei ermitteln. Auch ein Unfall werde zunächst nicht ausgeschlossen, hieß es von der Polizei.
Glasscherben liegen derweil weitläufig verteilt im Gras vor der ausgebrannten Wohnung, dazwischen auch ein angekokeltes Kuscheltier und eine angeschmorte Hertha-Flagge. Vermutlich stammen die Scherben von den Fensterscheiben. In einem Blumenkübel auf dem Balkon direkt darüber schwelt es, dort steigt eine dünne Rauchsäule auf. Ein Feuerwehrmann gießt einen Eimer Wasser darüber. Kriminaltechniker*innen in weißen Schutzanzügen und mit Atemmasken machen in der ausgebrannten Wohnung Fotos.
„Es ist schockierend, die Reste nach dem Brand zu sehen“, sagt eine Nachbarin. Sie wohne auf der anderen Straßenseite. Gehört habe sie nichts, aber morgens habe sie den Rauch gerochen, sagt sie. Und hustet.













