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Haseldorfer Marsch: Naturidyll an der Elbe | NDR.de – Ratgeber – Reise | ABC-Z

Stand: 25.09.2024 12:54 Uhr

Große Teile der holsteinischen Elbmarsch westlich von Hamburg stehen unter Naturschutz. Ausflügler können dort zahlreiche Vogelarten beobachten. Auch ein bedeutendes Obstanbaugebiet liegt in der Haseldorfer Marsch.

Westlich von Hamburg, am Nordufer der Elbe, liegen die holsteinischen Elbmarschen. Ein Teil davon ist die zwischen den Städten Wedel, Uetersen und dem Flüsschen Pinnau gelegene Haseldorfer Marsch. Große Flächen des Gebiets stehen unter Naturschutz, denn das Elbvorland ist ein wichtiger Rückzugsraum für Vögel: Hunderte Graureiher- und Kormoran-Paare brüten dort. Im Frühjahr und Herbst rasten Zehntausende Zugvögel in den Süßwasserwattflächen der Haseldorfer und der daneben gelegenen Wedeler Marsch vor ihrem Weiterflug.

Radfahren und Inlineskaten entlang des Deichs

Vom acht Meter hohen Deich, der durch das Naturschutzgebiet verläuft, lassen sich die Vögel, darunter Bläss- und Weißwangengänse, Zwergschwäne sowie Krick-, Spieß- und Pfeifenten gut beobachten. Die innen und außen am Fuß des Deichs liegenden Wege sind asphaltiert und eignen sich gut zum Radfahren und Inlineskaten. Eine empfehlenswerte Radtour führt auf etwa 30 Kilometern vom S-Bahnhof in Wedel durch das Gebiet. An der Strecke liegt auch die NABU-Vogelschutzstation Wedeler Marsch. Die Mitarbeitenden bieten regelmäßig naturkundliche Führungen und Workshops an.

Spaziergang nach Bishorst

Lohnend ist ein Spaziergang zu dem versunkenen Dorf Bishorst. Es lag einst etwas südlich der Pinnau-Mündung in die Elbe, vor der heutigen Deichlinie. Die Häuser der Siedlung standen auf einer Warft, also einer erhöhten Erdaufschüttung. 1745 zerstörte eine schwere Sturmflut das Dorf, fast alle Bewohner verließen die Siedlung. Lediglich ein Gebäude wurde noch bis ins 20. Jahrhundert weiter genutzt. 1998 wurde es endgültig abgerissen. Heute sind nur noch Reste der befestigten Warft zu sehen.

Gut Haseldorf: Schlosspark und Elbmarschenhaus


Das alte Herrenhaus in Haseldorf ist bewohnt und kann nicht besichtigt werden. Der weitläufige Park ist aber öffentlich zugänglich.

Einen Abstecher lohnt auch das historische Gut Haseldorf. Das Herrenhaus selbst ist bewohnt und kann nicht besichtigt werden, aber der 1780 angelegte Schlosspark mit seinem wertvollen Baumbestand ist größtenteils für die Öffentlichkeit zugänglich. Im ehemaligen Rinderstall des Schlosses finden während der Sommermonate regelmäßig Konzerte im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals statt. Im ehemaligen Inspektorenhaus der Gutsanlage Haseldorf ist das Elbmarschenhaus untergebracht. Es hat am Wochenende geöffnet und zeigt wechselnde Ausstellungen. Zudem ist es Stützpunkt verschiedener Naturschutz-Vereine und bietet Exkursionen, Führungen und Vorträge an.

Kostenlos Äpfel ernten im Obstgarten

Die Haseldorfer Marsch ist auch das größte Obstanbaugebiet Schleswig-Holsteins. Eine Besonderheit ist der Obstgarten Haseldorf. Dort haben Besucher die Möglichkeit, kostenlos Obst zu pflücken. Bis zu zehn Kilogramm für den eigenen Bedarf sind frei. Wer möchte, kann seine Früchte auch auspressen.

Alte Obstsorten kennenlernen

Eigentümer des Obstgartens ist das Land Schleswig-Holstein, betreut wird er von Mitarbeitern des Elbmarschenhauses. Dennoch ist dort nur selten jemand zu sehen, denn der Garten gedeiht weitgehend naturbelassen. Auch auf Dünger und chemische Pflanzenschutzmittel wird verzichtet. Im Obstgarten gibt es 180 verschiedene Sorten von Äpfeln, Pflaumen und Birnen, die nicht mehr im Handel zu finden sind. Sie tragen so klangvolle Namen wie “Wohlschmecker aus Vierlanden”, “Dülmener Rosenapfel” oder “Johannsens roter Herbst”.

Weitere Informationen


Radfahren, wandern, Vögel beobachten: Der Regionalpark im Westen Hamburgs lässt sich auf vielerlei Weisen erkunden.
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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin |
03.09.2024 | 19:30 Uhr

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