Harry Kane beim Fanclub in Mietraching: Surprise, er spricht English! – Bayern | ABC-Z
Volksfeststimmung im Kurhaus von Bad Aibling. Der FC Bayern-Fanclub Mietraching empfing dort den englischen Superstar Harry Kane. Vorsitzender Robert Neff gestand vor der Kamera des Bayerischen Fernsehens: „I hab nur no gezittert!“ Der von einer Blaskapelle in den Saal geleitete Kane war ebenfalls amused und erzählte, dass er, was hiesige Gebräuche betreffe, fleißig vom Mannschaftskollegen Thomas Müller lerne. „But this is dangerous“, fügte er lachend hinzu, das ist gefährlich.
Der deutschen Sprache ist der Brite Kane noch nicht mächtig. Was ein junges Mädchen im FC Bayern-Trikot durchaus verblüffte, wie dem Bericht der BR-Abendschau zu entnehmen war. „Also das wusste ich nicht, dass er so richtig Englisch spricht.“ Aber sonst war eigentlich alles voll cool, wie ihre Freundin bekräftigte. Wobei sie mit dieser Aussage unterstrich, dass das Englische und das Bairische sehr verwandt sind. Das Wort cool gilt hierzulande schon längst als ein urbayerisches Wort.
Auch der Bierschaum ist zu nennen, wie er im Kurhaus in so manchem Trinkglas zu erkennen war. Foam sagt man dazu im Bairischen – ganz wie im Englischen. Der Anglist Otto Hietsch (1924-2010) hat einst in seinem Lexikon „Bavarian into English“ Parallelen der beiden Kulturkreise aufgezeigt. Etwa, dass es zu der Sentenz „I bin fei net auf der Brennsuppn dahergschwomma!“ mehrere Entsprechungen im Englischen gibt, etwa „I am nobody’s fool“. „Thank you very much“, habe sie zu Kane gesagt, merkte ein weiteres Mädchen im Kurhaus an. Er habe geantwortet: „You’re welcome.“ Das fanden alle sehr nett.
Manche Fans hätten Kane am liebsten abgebusselt, die Engländer sagen dazu kissy-kissy. Das klingt ähnlich lustig wie Popsy-wopsy, was in Bayern ein Herzipopperl wäre. Hietsch transferierte auch Begriffe aus dem Fluchkosmos. Zu dem Wortungetüm Himmiherrgottzaggramentzefixallelujamilextamarschscheißglumpvareggts, das Thomas Müller seinem Freund Harry gewiss schon nahegebracht hat, stellte Hietsch ein Äquivalent her, das eine Glanztat deutsch-englischen Sprachransfers darstellt: Goshalmightysakesalivegloryshovitshitpissandcorruption.
Harry Kane wird wohl eher den Ausdruck „do it on a cold rainy night in Stoke“ verwenden, der sinnbildlich dafür steht, dass man als Topteam auch Auswärtsspiele in Regennächten gegen Underdogs wie Stoke City gewinnen muss.
In Bad Aibling genoss Harry Kane keine rainy night in Stoke, sondern ein wunderbares Heimspiel. Nun aber heißt es wieder: „The show must go on!“