Hannover 96 und Hertha BSC rackern sich vergeblich ab | ABC-Z
In der 2. Fußball-Bundesliga haben sich Hannover 96 und Hertha BSC einen intensiven Kampf mit zwei Platzverweisen geliefert. Am Ende stand ein Remis.
Beim 0:0 am Sonntag flog bei Hannover Fabian Kunze mit Gelb-Rot vom Platz (57.), die Niedersachsen agierten gut 30 Minuten in Unterzahl. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit musste auch noch Herthas Marton Dardai (89.) mit Gelb-Rot vorzeitig duschen gehen.
Christian Fiel spürt Rückendeckung
Hertha-Trainer Christian Fiel ärgerte sich nachher am Sportschau-Mikrofon, “dass wir in der Phase, wo wir in Überzahl waren, die wir gerne auch schon früher gehabt hätten, aber sie leider nicht nutzen konnten”. Fiel sagte: “Jetzt geht es darum, erstmal die Köpfe freizubekommen und Weihnachten zu feiern mit den Familien. Und dann müssen wir aber das ein oder andere ändern, weil wir mehr Spiele gewinnen wollen.”
Fiel, der mit Hertha BSC auf Platz zwölf überwintert und nur einen Sieg aus den letzten sieben Pflichtspielen geholt hat, sagte außerdem, er gehe “Stand jetzt” davon aus, auch in der Rückrunde auf der Trainerbank zu sitzen. Er spüre die Rückendeckung “von denen, die ganz nah an der Mannschaft sind”.
Sein Gegenüber Stefan Leitl haderte mit dem Platzverweis gegen Kunze: “Bis zur Gelb-Roten Karte waren wir die bessere Mannschaft, hatten zwei hochkarätige Torchancen, die wir nutzen müssen, um in Führung zu gehen. Nach der Gelb-Roten Karte haben wir es gut verteidigt, haben wenig zugelassen. Insgesamt eine ordentliche Leistung.”
Kampfbetonter Beginn mit wenigen Chancen
Die Hertha kam ein bisschen besser rein ins Spiel als die Hausherren. Berlin war in den Anfangsminuten etwas aktiver, erspielte sich im Angriffsdrittel aber keine aussichtsreichen Torchancen. Ein geblockter Schuss von Jonjoe Kenny war das höchste der Gefühle (13.).
Auch Hannover kam dann aber im Spiel an – und hatte direkt die beste Möglichkeit der ersten Hälfte. Nicolo Tresoldi ließ klatschen für Sei Muroya, der seinen Abschluss freistehend im Strafraum knapp über das Tor setzte (19.). Es entwickelte sich ein kämpferisches, aber phasenweise durchaus auch attraktives Spiel. Dabei hatte Hannover ein leichtes Chancenplus, brachte immerhin vier Abschlüsse zustande.
Niederlechner muss verletzt runter
Alle drei Versuche der Berliner gingen auf das Konto des umtriebigen Linksaußen Derry Scherhant. Smail Prevljak, der Florian Niederlechner verletzungsbedingt schon nach knapp 30 Minuten als Mittelstürmer ersetzen musste (29.), blieb erstmal blass.
So kam es, dass Hannover-Torhüter Ron-Robert Zieler im ersten Durchgang keinen einzigen Schuss parieren musste.
Gelb-Rot für Kunze: Zieler hält H96 im Spiel
Das änderte sich nach der Pause. Hertha BSC begann ambitioniert. Das 19-jährige Hertha-Talent Ibrahim Maza zeigte knapp 30 Sekunden nach dem ein starkes Dribbling und zog vor dem Sechzehner ab – der Schuss zog knapp am Tor vorbei (46.).
Hannover erlitt dann einen Wirkungstreffer noch vor der Stundenmarke. Der bereits verwarnte Kunze sah Gelb-Rot, weil er im Zweikampf mit Prevljak den Unterarm ausfuhr und den Berliner am Kopf traf. Kunze beschwerte sich zunächst, aber es war eine nachvollziehbare Entscheidung von Schiedsrichter Daniel Schlager.
Danach hatte H96 noch über 30 Minuten in Unterzahl zu gehen. Und zwangsläufig rückte Torwart Zieler in den Fokus. Er hielt mit mehreren Paraden seine Hannoveraner im Spiel. Scherhant prüfte Zieler mit einem strammen Schuss im Strafraum (63.), Pascal Klemens per Kopf (64.).
Missverständnis? Später Platzverweis für Dardai
Spielerisch tat sich danach aber nicht mehr allzu viel. Stattdessen kam es ganz spät nochmal zu einer Aufreger-Szene: Dardai sah ebenfalls noch Gelb-Rot. Dabei drängte sich der Eindruck eines Missverständnisses auf.
Dardai schien sich über das Foul seines Teamkollegen Michal Karbownik aufzuregen, nicht über den Pfiff von Schiedsrichter Schlager. Der wertete Dardais Aufreger aber als Reaktion auf den Pfiff und schickte ihn wegen Meckerns mit Gelb-Rot vom Feld.
Hannover muss nach Regensburg
Hannover 96 ist nach der Winterpause am 18. Spieltag zu Gast in Regensburg (17.01., 18.30 Uhr). Hertha BSC reist zum SC Paderborn (19.01., 13:30 Uhr).