Handelsstreit: USA vereinbaren 15-Prozent-Zoll mit Südkorea | ABC-Z

US-Präsident Trump hat ab Freitag neue Zölle angekündigt, die je nach Land variieren. In Verhandlungen mit Südkorea gab es nun eine Einigung – und einen niedrigeren Zollsatz als ursprünglich angedroht. Das kostet Südkorea aber Milliarden.
Im Handelsstreit mit Südkorea hat US-Präsident Donald Trump eine Einigung auf Zölle in Höhe von 15 Prozent auf Importe aus dem Land verkündet. Trump gab in seinem Onlinedienst Truth Social ein “umfassendes Handelsabkommen” zwischen beiden Ländern bekannt. “Südkorea wird den USA 350 Milliarden Dollar (rund 303 Milliarden Euro) für Investitionen zur Verfügung stellen” und Flüssiggas oder andere Energieprodukte im Wert von 100 Milliarden Dollar kaufen, schrieb Trump. Eine weitere Investitionssumme solle bei einem Besuch des südkoreanischen Präsidenten in Washington in den kommenden zwei Wochen bekanntgegeben werden.
Der Satz von 15 Prozent liegt unter dem zuvor von Trump für Waren aus Südkorea angedrohten Zollaufschlag von 25 Prozent, welcher am Freitag in Kraft treten sollte. Nach Angaben von Trumps Handelsministers Howard Lutnick wird der niedrigere Zollsatz auch für Auto-Importe gelten. Amerika werde zudem nicht mit Zöllen belastet, schrieb Trump.
Südkorea begrüßt Einigung
Südkorea begrüßte die Einigung mit den USA. Das Abkommen stellt das Land nach den Worten von Präsident Lee Jae Myung im Vergleich zu anderen Ländern gleich oder besser. Es schaffe Sicherheit für die südkoreanischen Exporteure. 150 Milliarden Dollar der vereinbarten Investitionen in Höhe von 350 Milliarden Dollar seien für eine Partnerschaft im Schiffbau vorgesehen.
25 Prozent auf Einfuhren aus Indien
Zuvor hatte Trump für Importe aus Indien einen Zollsatz von 25 Prozent angekündigt. Die USA hätten über die Jahre “relativ wenig Geschäfte” mit Indien getätigt, da die indischen Zölle “unter den höchsten der Welt” seien und das Land auch “die strengsten und lästigsten” weiteren Handelshemmnisse habe, erklärte der US-Präsident auf Truth Social.
Zudem habe das Land immer einen “Großteil seiner Militärausrüstung von Russland gekauft und ist neben China Russlands größter Energieabnehmer, und das zu einer Zeit, in der alle wollen, dass Russland das Töten in der Ukraine einstellt”, fuhr Trump fort. Darum werde das Land ab Freitag Importaufschläge von 25 Prozent zahlen sowie eine “Strafe” für die Käufe russischer Waffen und Energie. Der Republikaner machte keine weiteren Angaben dazu, wie diese Strafe aussehen würde.
Zollstreit mit Handelspartnern in aller Welt
Trump hatte Anfang April einen Zollkonflikt mit Handelspartnern in aller Welt entfacht. Er kündigte hohe Importaufschläge für zahlreiche Länder an, senkte diese dann aber auf zehn Prozent, um Verhandlungen zu führen. Für manche Produkte galten aber bereits höhere Zölle, etwa für Stahl- und Aluminiumprodukte, die mit einem Importaufschlag von 50 Prozent belegt wurden.