Wirtschaft

Handelsstreit: USA und China wollen gegenseitig Handelsbeschränkungen lockern | ABC-Z

China und die USA haben nach übereinstimmenden Angaben beider Länder Details ihrer Einigung im Handelsstreit vereinbart. US-Präsident Donald Trump sprach bei einer Veranstaltung im Weißen Haus von einem Abkommen, das “unterzeichnet” worden sei. Das chinesische Handelsministerium bestätigte, dass es eine Übereinkunft gebe. Die Angaben zum Inhalt blieben jedoch vage.

Das Handelsministerium in Peking teilte mit, dass China Anträge für die Ausfuhr “kontrollierter Güter” prüfen und genehmigen werde, die den Bestimmungen entsprächen. Die USA würden im Gegenzug eine Reihe “restriktiver Maßnahmen” gegen China aufheben. Ein Sprecher sagte laut Nachrichtenagentur AFP, China hoffe, dass sich beide Länder “auf halbem Weg begegnen werden”.

US-Handelsminister Howard Lutnick sagte der Finanznachrichtenagentur Bloomberg, dass es bei dem Deal um Seltene Erden gehe. “Sie werden uns Seltene Erden liefern”, sagte er. Sobald China das tue, würden die USA dafür ihre Gegenmaßnahmen beenden. 

Industrie abhängig von Seltenen Erden aus China

Für die USA ist der Zugang zu Seltenen Erden extrem wichtig. China ist
Weltmarktführer vor allem bei der Verarbeitung der Metalle, die für eine
Reihe von Technologien unabdingbar sind. Nach Angaben aus US-Regierungskreisen wurde die Vereinbarung bereits Anfang dieser Woche getroffen. 

Der Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften hält die Weltwirtschaft seit dem Amtsantritt Trumps im Januar in Atem. Zwischenzeitlich hatte Trump Strafzölle auf Einfuhren aus China in die USA in mehreren Schritten auf 145 Prozent erhöht. China reagierte wiederum mit Gegenzöllen in Höhe von 125 Prozent und führte Exportkontrollen für industriell wichtige Seltene Erden und daraus gefertigte Magnete ein. Diese setzen auch zahlreiche andere Länder unter Druck, weil dadurch etwa in der Automobilbranche oder im Maschinenbau der Nachschub wichtiger Metalle für Sensoren oder Motoren durch aufwendige Genehmigungsprozesse auf sich warten lässt. 

Im Mai einigten sich Delegationen aus den USA und aus China in Genf in der Schweiz darauf, die Zölle für 90 Tage deutlich zu reduzieren und weiterzuverhandeln. Die USA verhängten im Anschluss zum Ärger Chinas aber weitere Beschränkungen auf den Export wichtiger Technologie wie Software für Computerchips und Bauteile für die Luftfahrt, bei denen China weiter abhängig von ausländischen Herstellern ist. Bei einer weiteren Zusammenkunft beider Seiten in London Anfang Juni einigten sich die Vertreter darauf, die Handelsbeschränkungen herabzusetzen. Nähere Angaben machten die beiden Seiten auch damals nicht.

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