Handball-European-League: Gelingt der SG Flensburg-Handewitt das Titel-Triple? | ABC-Z
Stand: 14.10.2025 09:12 Uhr
Heute startet die SG Flensburg-Handewitt gegen Saint-Raphael VHB in die Handball-European-League. In den vergangenen beiden Spielzeiten holten die Schleswig-Holsteiner den Pokal in Europas zweitwichtigstem Wettbewerb. Gelingt das Titel-Triple?
Es war war Frühling. Und Flensburg mal wieder in exzellenter Europapokal-Form. Kevin Möller hielt furios, vorne trafen Lukas Jörgensen, Lasse Möller und Emil Jakobsen fast nach Belieben.
Die SG Flensburg-Handewitt spielte an diesem Abend des 25. Mai 2025 in Hamburg Montpellier HB an die Wand und verteidigte mit einem 32:25-Erfolg den Titel in der European League. Danach floss der Sekt in Strömen, Mannschaft und Fans feierten eine lange Party-Nacht.
SG startet gegen Saint-Raphael in die European League
So viel zu den aus SG-Sicht schönen Erinnerungen, den – französisch gesprochen – “Souvenirs”. Heute nun beginnt mit dem Spiel gegen das französische Team Saint-Raphael VHB (20.45 Uhr/im NDR Livecenter) die neue Saison der European League – und damit geht der Blick auf Gegenwart und Zukunft.
Das Ziel aus Flensburger Sicht: Den Pokal der European League wie in den vergangenen beiden Saisons wieder in die Höhe zu stemmen.
Und auf die Frage: Schaffen die Flensburger den Europapokal-Hattrick? Klar ist jedenfalls: Es wird eine lange Reise, die bei gutem Verlauf wieder bis ins nächste Frühjahr andauern wird.
Drei Gegner – drei Unbekannte
Zunächst ist die SG bis Anfang Dezember in der Vorrunde sechsmal an einem Dienstagabend gefordert. Dabei müssen die Flensburger viel Neuland betreten, da sie gegen keinen ihrer drei Vorrunden-Gegner jemals gespielt hat. Das größte Fragezeichen steht hinter AHC Potaissa Turda.
Die SG war in Rumänien bereits in Bukarest und Constanta, aber noch nie in Siebenbürgen. Denn genau dort liegt die 40.000 Einwohner zählende Stadt Turda. “Dieser Club hat sich hinter Dinamo Bukarest als Nummer zwei in Rumänien etabliert, wird es aber schwer haben, die Hauptrunde zu erreichen”, sagt Catalin Haidu. Der junge Rumäne ist Torwart in der Flensburger U19.
Tönnesen kennt Saint-Raphael genau
SG-Neuzugang Kent Robin Tönnesen hat in den vergangenen Jahren mehrfach mit Paris gegen Saint-Raphael VHB gespielt. “Ich erinnere mich an eine kleine Halle, in der wir verdammt viel laufen mussten”, erzählt der norwegische Linkshänder.
“Saint Raphael spielt mit einem sehr hohen Tempo”, erklärt der 34-Jährige, dessen Vertragsverlängerung am Sonnabend bekanntgegeben wurde. Die Flensburger gehen mit dem Rückenwind des Derbysieges über den THW Kiel (36:34) ins Rennen.
“Wir wollen sofort zeigen, dass wir gerne in der European League spielen.”
SG-Spieler Lasse Möller
“Die Umstellung von der Bundesliga auf die European League ist uns in den letzten Jahren immer sehr gut gelungen”, sagt Rückraumass Lasse Möller: “Wir wollen sofort zeigen, dass wir gerne in der European League spielen.” Die Zuschauer-Resonanz wird heute allerdings eine ganz andere sein als noch am Sonnabend beim Landesderby. International kocht die “Hölle Nord” zumeist nur auf halber Flamme.
Pajovic fordert “volle Konzentration”
Die erste internationale Auswärtsreise der Saison führt die Flensburger am 21. Oktober (20.45 Uhr) zu Bidasoa Irun. Auch wenn die Nordspanier im letzten Jahrhundert so manchen Erfolg gefeiert haben, gab es noch nie eine Begegnung mit der SG.
Ales Pajovic spielte vor fast 20 Jahren mit Ciudad Real in Irun. “Das ist aber Handball-Steinzeit”, sagte der SG-Trainer und lachte. Er blickt lieber auf die Gegenwart: “Wir sind zufrieden mit der Auslosung. Die Gruppe wird aber unsere volle Konzentration erfordern.”
In der Hauptrunde gegen den THW Kiel?
Die beiden Bestplatzierten kommen in die Hauptrunde. Dort warten wahrscheinlich der THW Kiel und Montpellier HB, der Finalgegner aus dem zurückliegenden Frühling.
Final Four wieder in Hamburg
Für eine weitere Sektparty in Hamburg ist es im Februar aber noch zu früh. Denn nach der Hauptrunde folgen noch eine Play-off-Runde, das Viertelfinale und schließlich das Final Four, das wieder an der Elbe stattfinden wird. Und das – sowie dann der dritte Titel in Folge – sind das erklärte Ziel.
