Kultur

Hamburg Ballett: Brosdas Schweigen | DIE ZEIT | ABC-Z

Am Ende erzählen immer die Sieger die Geschichte. Verständlich also, dass das, was man seit Wochen über das Hamburg Ballett liest, bisweilen recht einseitig klingt: Die von John Neumeier vor fünf Jahrzehnten gegründete und bis heute geprägte Kompagnie habe dessen Nachfolger Demis Volpi unerschrocken als Nichtskönner und untragbaren Despoten entlarvt – und nur wenige Monate nach seinem Amtsantritt davongejagt.

Als Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda vorigen Freitag vor den Kulturausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft zitiert wurde, klang die Sache ganz anders. Die Staatsoper, deren Aufsichtsrat Brosda vorsitzt, habe gegen Volpi nichts in der Hand gehabt, um seinen Vertrag vorzeitig zu beenden – was geboten gewesen wäre, wäre von Volpi eine Gefahr für die Mitarbeiter ausgegangen. Stattdessen erfolgte die Trennung “einvernehmlich”, mit einer satten Abfindung für Volpi und der dünnen Begründung, dass für eine weitere Zusammenarbeit mit der Kompagnie die nötige Grundlage fehle.

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