Halbfinale der Fußball-EM: Deutschland verliert EM-Halbfinale gegen Spanien | ABC-Z

Deutschland – Spanien 0:1 n. V. (0:0, 0:0)
Spanien hat das Halbfinale der Fußballeuropameisterschaft gegen die deutsche Mannschaft nach Verlängerung mit 1:0 gewonnen. Der erste und entscheidende Treffer gelang Spanien in der 113. Minute. Für die spanischen Frauen ist es der erste Sieg gegen die deutsche Nationalmannschaft. Im Finale gegen England spielen die Weltmeisterinnen am Sonntag um ihren ersten EM-Titel.
Wie bereits in anderen EM-Spielen dominierte das Team von Trainerin Montserrat Tomé die Partie von Beginn an durch hohen Ballbesitz. Das zuverlässige Passspiel von Spanien ermöglichte den Deutschen vergleichsweise wenige Ballbegegnungen. Einige Chancen konnte sich das deutsche Team aber dennoch erspielen. Ein langer Ball von Torhüterin Ann-Katrin Berger in der 8. Minute fiel Klara Bühl vor die Füße. Bühl schoss direkt aufs Tor, verfehlte aber um ein gutes Stück.
Einige Minuten später kam auch die erste große Gelegenheit für Spanien. Esther González übernahm einen Ball von Franziska Kett direkt vor dem deutschen Tor. Ann-Katrin Berger, deren Paraden spätestens seit dem Viertelfinale gegen Frankreich für Aufsehen sorgen, konnte die spanische Führung aber noch verhindern.
Spanien erneut mit viel Ballbesitz
Spanien legte im Verlauf der ersten Halbzeit nach. In Zweikämpfen unterlagen die deutschen Frauen immer wieder. Wenn Deutschland in den Ballbesitz kam, war das häufig der Verdienst von Mittelfeldspielerin Jule Brand. Eine zweite Torchance verpasste in der 31. Minute Giovanna Hoffmann, die einen guten Pass von Wamser am Tor vorbeischob.
Kurz vor der Pause wurde es dann noch einmal eng für das Team von Trainer Christian Wück. Mit drei Paraden in zwei Minuten konnte Berger aber sicherstellen, dass die deutsche Elf mit einem Unentschieden in die Kabine ging.
Auch in der zweiten Halbzeit fielen keine Tore. Die Spanierinnen lenkten das Spiel zwar weiter mit ihrer hohen Passquote, dafür ergaben sich aber vergleichsweise wenige Torchancen für Tomés Team. Die Einwechselungen von Linda Dallmann und Selina Cerci für Deutschland und Salma Paralluelo und Athenea del Castillo für Spanien konnten daran auch nicht viel ändern.
Führungstreffer in der 113. Minute
In der 85. Minute verschaffte ein Freistoß Deutschland die Gelegenheit für das 1:0. Klara Bühl übernahm, ihr starker Schuss verfehlte das Tor jedoch um weniger Zentimeter. Fünf Minuten später die nächste große Chance für Bühl: Ihr Schuss aufs rechte obere Eck wurde abgefälscht, konnte von der spanischen Keeperin Cata Coll aber gerade noch so abgewehrt werden. Einen Nachschuss von Wamser konnte Coll ebenso parieren.
Die Partie ging in die Verlängerung. Auch hier hielt sich das deutsche Team zunächst tapfer gegen die dominanten Spanierinnen. Eine Unaufmerksamkeit in der deutschen Defensive sorgte dann schließlich für den entscheidenden Treffer. In der 113. Minute verwandelte Aitana Bonmatí das 1:0 für Spanien. Die letzten sieben Minuten reichten den deutschen Frauen nicht für den Ausgleich – für sie ist das Turnier damit vorbei.
Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger sagte in der
ARD: “Ich nehme die Schuld auf mich, die kurze Ecke muss zu sein, ganz
klar.” Es tue ihr “unfassbar
leid, nicht für mich, sondern für die Mannschaft. Weil die hat wirklich
alles gegeben.”
Auch Bundestrainer Christian Wück zeigte sich enttäuscht. “Dass wir wegen so einem Geniestreich das Gegentor
hinnehmen müssen, das ist unheimlich bitter”, sagte er in der ARD. “Eine Weltfußballerin ist
dazu einfach imstande, da gibt es keine Vorwürfe”, fügte er hinzu. Dennoch könne die Mannschaft stolz auf sich sein: “Wir haben es trotzdem geschafft, Spanien fast ins
Elfmeterschießen zu bringen.”
Für das laufende Turnier meldete der Fußballverband Uefa schon vor dem Finale, das an diesem Sonntag stattfindet, einen Besucherrekord. Den Angaben zufolge wurden bislang 623.088 Zuschauerinnen und Zuschauer in den Stadien gezählt – eine Bestmarke für ein EM-Turnier der
Frauen.