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Halbe Milliarde gestrichen: Kennedy Jr. kappt Gelder für mRNA-Impfstoffe | ABC-Z

US-Gesundheitsminister Kennedy Jr. wird immer wieder vorgeworfen, Zweifel an Impfungen zu streuen. Jetzt streicht sein Ministerium hohe Summen für eine bestimmte Impfstoff-Technologie.

US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. streicht rund eine halbe Milliarde Dollar (rund 430 Millionen Euro) für die Arbeit an bestimmten Impfstoffen. Konkret geht es um mRNA-Impfstoffe im Kontext der Infektion der Atemwege wie Corona und Grippe, teilte der Gesundheitsminister mit. Man nehme davon Abstand und wolle in „bessere Lösungen“ investieren. Details dazu nannte er nicht.

Andere Anwendungen der mRNA-Technologie seien von der Ankündigung nicht betroffen. Die mRNA-Technologie setzt an den Bauplänen körpereigener Eiweiße an, bekannt wurde sie durch Corona-Impfstoffe. 

„Habe noch nie eine gefährlichere Entscheidung gesehen“

„Ich glaube nicht, dass ich in meinen 50 Jahren in diesem Bereich eine gefährlichere Entscheidung im Bereich der öffentlichen Gesundheit gesehen habe“, sagte Mike Osterholm, Experte für Infektionskrankheiten und Pandemievorsorge an der University of Minnesota.

Die Einstellung der mRNA-Projekte sei kurzsichtig, da die Sorge vor einer Vogelgrippe-Pandemie weiterhin bestehe, sagte Dr. Paul Offit, Impfstoffexperte am Kinderkrankenhaus von Philadelphia.

US-Ärzteverbände hatten im Juli gegen die Trump-Regierung geklagt, um eine gestrichene Corona-Impfempfehlung für Schwangere und Kinder wieder aufzunehmen. AP Photo/Mark Thiessen

Klage wegen gestrichener Impfempfehlung 

Kennedy wird immer wieder vorgeworfen, Zweifel an Impfungen zu streuen und insbesondere die Impfkampagne gegen Masern unterwandert zu haben. Er vertrat in der Vergangenheit auch die These, Impfungen riefen Autismus hervor. Dieses Gerücht ist wissenschaftlich widerlegt. Kennedy selbst will sich nicht als Impfgegner verstanden wissen.

US-Ärzteverbände hatten im Juli gegen die Trump-Regierung geklagt, um eine gestrichene Corona-Impfempfehlung für Schwangere und Kinder wieder aufzunehmen. Die Klage richtet sich gegen Kennedy Jr., der im Mai gesunde Schwangere und Kinder von den entsprechenden Impfempfehlungs-Listen hat streichen lassen.

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