Gesundheit

Haferflocken im „Öko-Test“: Diese Marken fallen durch |ABC-Z

Die gute Nachricht zuerst: Hervorragende Haferflocken in Bioqualität sind in deutschen Supermärkten billig zu bekommen, für gerade mal 85 Cent pro 500-Gramm-Packung. Einem gesunden Frühstück steht also nicht viel im Weg. Die schlechte Nachricht: Man kann sich auch vergreifen. Wie „Öko-Test“ feststellt, weisen gerade Haferflocken aus konventionellem Anbau eine nicht unerhebliche Menge an Schimmelpilzen und Pestizidrückständen auf.

Schimmelpilze in Haferflocken sind dabei nicht nur fies, sie können auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Verbraucher haben – und das bei einem Lebensmittel, das gemeinhin als besonders gesundheitsfördernd gilt. Die Toxine wirken unter anderem zellgiftig, greifen den Verdauungstrakt an und schwächen das Immunsystem, so „Öko-Test“.

Zwei Produkte mit stark erhöhtem Schimmelpilz-Gehalt

Bei sechs der getesteten Produkte ordnet „Öko-Test“ den Gehalt der Schimmelpilzgifte als „erhöht“ ein. Wenn eine 60 Kilogramm schwere Person eine 40-Gramm-Portion verspeiste, hätte sie schon die Hälfte der als unbedenklich geltenden Tagesdosis erreicht, heißt es in dem Bericht. Bei einem nur halb so schweren Kind wiederum wäre die maximal vertretbare Dosis bei einer gleich großen Portion schon überschritten, so „Öko-Test“. Unter den Flocken mit erhöhten Werten sind auch die von Discounter-Eigenmarken, etwa von Aldi, Netto oder Kaufland. Allerdings sind hier nur Flocken aus konventionellem Anbau betroffen.

Und bei zwei Haferflocken-Produkten stuft „Öko-Test“ den Gehalt der Schimmelpilzgifte gar als „stark erhöht“ ein: den „Globus Haferflocken zart“ und den „Reformhaus Haferwunder Feine Haferflocken“. Ausgerechnet letztere sind mit einem Preis von 5,85 Euro pro 500-Gramm-Packung das mit großem Abstand teuerste Produkt. „Öko-Test“ gibt den Flocken nun die Note „mangelhaft“.

21 Mal die Note „sehr gut“

Trotzdem sollten Verbraucher weiterhin zu den überaus gesunden Flocken greifen – die meisten sind nämlich echte Sieger. „Öko-Test“ hat immerhin 21 von 35 getesten Produkten die Spitzennote „sehr gut“ gegeben. Bis auf zwei Produkte, die „Köllnflocken“ und Haferflocken von „Brügge“, handelt es sich dabei um Bioprodukte. Das heißt aber nicht, dass ein nahrhaftes Porridge künftig teuer sein muss: Die Bio-Eigenmarken etwa von Edeka, Lidl, Netto oder Aldi sind auch unter den Spitzenreitern.

Ein weiteres Manko, das „Öko-Test“ bei vielen Haferflocken, die nicht bio sind, festgestellt hat, sind Rückstände von Pestiziden. Zwar werden die Grenzwerte nicht ausgeschöpft, doch die Wechselwirkungen von Spritzmitteln untereinander sind laut dem Bericht des Verbrauchermagazins noch nicht ausreichend erforscht. Für Produkte, die Rückstände von mehr als einem Pestizid aufwiesen, gab es dementsprechend eine Note schlechter.

Der nun veröffentlichte Test bezieht sich nur auf Haferflocken, die „zart“, „extrazart“ oder „blütenzart“ sind, also nicht kernig. Vor zwei Jahren hatte ein Test des Verbrauchermagazins von kernigen Haferflocken ergeben, dass auch diese häufig mit Schimmelpilzgiften belastet sind.

Der neueste Test zeigt jedoch, dass viele Bioflocken, die auch preiswert sind, bedenkenlos konsumiert werden können – und sogar sollten. Immerhin enthalten sie viele Ballaststoffe, sollen Darmbakterien fördern und den Blutdruck senken. Einem wärmenden Haferbrei im Herbst steht nichts im Weg.

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