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„Haben in Europa andere Meinung“: Merz „schockiert“ über Trumps Ukraine-Äußerungen | ABC-Z


„Haben in Europa andere Meinung“

Merz „schockiert“ über Trumps Ukraine-Äußerungen

Der Ukraine-Kurs der USA sorgt in Europa für wachsende Sorgen. In einer Pressekonferenz weist Präsident Trump Kiew die Verantwortung für den Krieg zu. CDU-Chef Merz reagiert „schockiert“. Europa müsse nun sehr, sehr schnell ein Eigengewicht entwickeln.

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat Äußerungen von US-Präsident Donald Trump über die Ukraine scharf zurückgewiesen. Zu Trumps Darstellung, die Regierung in Kiew trage eine Mitschuld am russischen Angriffskrieg und hätte selbst längst Frieden schaffen können, sagte Merz am Nachmittag: „Das ist im Grunde genommen eine klassische Täter-Opfer-Umkehr.“ Dies entspreche dem russischen Narrativ von Präsident Wladimir Putin. „Und ich bin ehrlich gesagt einigermaßen schockiert darüber, dass Donald Trump das jetzt offensichtlich sich selbst zu eigen gemacht hat“, sagte Merz im „ARD Interview der Woche“.

Trump hatte auf einer Pressekonferenz die Sorgen der Ukraine zurückgewiesen, sie könnte von den Friedensgesprächen mit Russland ausgeschlossen werden. Die Regierung in Kiew hätte viel früher Verhandlungen aufnehmen und vor Jahren ein Abkommen schließen sollen: „Heute habe ich gehört: ‚Oh, wir wurden nicht eingeladen‘. Nun, ihr seid seit drei Jahren dort, ihr hättet es beenden sollen. Ihr hättet es nie anfangen sollen. Ihr hättet einen Deal machen können“, sagte Trump.

Mit Blick auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj forderte Trump Neuwahlen. Angeblich genieße Selenskyj nur noch vier Prozent Zustimmung in der Bevölkerung. Woher Trump die Zahl hatte, blieb offen. Er selbst glaube, er habe die Macht, den Krieg in der Ukraine zu beenden, sagte Trump über die Vermittlungsbemühungen der USA mit Russland.

Merz betonte, die Europäer müssten jetzt Geschlossenheit zeigen: „Wir haben Gott sei Dank in Europa dazu eine andere Meinung. Jetzt ist wichtig, dass die Europäer sich sehr, sehr schnell auf eine gemeinsame Strategie verständigen, wie sie mit diesem Thema umgehen“, sagte der CDU-Chef. „Und zu bitten und zu betteln, dass wir da endlich an den Verhandlungstisch kommen, das ist nicht die richtige Vorgehensweise. Wir müssen jetzt eigenes Gewicht entwickeln.“ Auf Europa komme „jetzt wirklich ein Paradigmenwechsel in der gesamten Außen- und Sicherheitspolitik“ zu.

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