Bezirke

Haar: Neues Gewerbegebiet soll von 2027 an gebaut werden – Landkreis München | ABC-Z

Aus BMW wurde nichts, auch der Raketenbauer Isar Aerospace kam nicht nach Haar. Jetzt schreiten die Pläne der Dibag Industriebau AG für ein Gewerbegebiet im Osten von Haar voran, das so attraktiv sein soll, dass sich renommierte Firmen melden. Auch sollen die Bürger ihren Frieden damit machen. Der für die Projektentwicklung im Vorstand des Immobilienunternehmens zuständige Manager Sebastian Kuhlen hat auf einem Kongress zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft in Haar die Pläne seines Unternehmens umrissen und Visualisierungen vorgestellt.

Dabei zeigte sich, welch eine herausfordernde Aufgabe es werden dürfte, alle Wünsche unter einen Hut zu bekommen. Vorgesehen ist laut Kuhlen an der Wasserburger Straße (B 304) im Osten der Fläche „überwiegend Hallen“ zu platzieren. Dort werde sich aber kein Logistikunternehmen ansiedeln, vielmehr sei an Forschung und Entwicklung und Flächen für die Fertigung von Kleinserien gedacht.

Dafür bestehe Bedarf. Es gehe um 20 000 Quadratmeter Hallenflächen, sagte Kuhlen, und die Dibag stehe mit einem sehr interessanten Unternehmen wegen einer Ansiedlung in Kontakt. Im Westen, also anschließend an die bestehende Siedlung jenseits der Grasbrunner Straße sei „städtebauliche Qualität“ gefragt. Dort könnten Büroflächen und Dienstleistungsflächen Platz finden.

Die Stadt Haar ist nach Überzeugung von Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU) strukturell unterfinanziert und braucht mehr Firmen am Ort, die Steuern zahlen. Die sollen sich möglichst auf einem acht Hektar großen Teilstück der bis heute landwirtschaftlich genutzten Finckwiese ansiedeln, die dem Entwickler gehört. Das Verfahren zur Flächennutzungsplanänderung läuft. Der Stadtrat hat beschlossen, auch den Bebauungsplan zu ändern. Kuhlen sagte, man strebe 65 000 Quadratmeter nutzbare Geschossfläche auf dem Areal an und von 2027 an wolle man das alles umsetzen.

Verdichtung soll dazu beitragen, auch Freiflächen zu schaffen: Dibag-Manager Sebastian Kuhlen bekannte sich zu hohen Nachhaltigkeitsstandards. (Foto: Visualisierung: Dibag Industriebau)

Das Projekt wird von Bewohnern der benachbarten Quartiere in Unterhaar und in der Tannensiedlung kritisch beäugt. Eine Bürgerinitiative hat sich gegründet und versucht, Einfluss gegen zu dichte Bebauung und zu viel Verkehr zu nehmen. Kuhlen kündigte auf dem Kreislaufwirtschaft-Kongress an, man strebe hohe ökologische Standards an.

Das Ziel sei zu verdichten, um auch Freiflächen zu schaffen. Die Dibag sehe sich verpflichtet zu hohen Nachhaltigkeitsstandards. Gebäude würden so konzipiert, dass bei Mieterwechsel eine andere Nutzung möglich sei. Man habe Erfahrung mit nachhaltigen Baustoffen und innovativen Konzepten zur Wärmeversorgung. Ökologie sei das Ziel, wo es ökonomisch möglich sei.

Back to top button