Günstigere Flugpreise ab 2026? Minister dämpft Erwartung | ABC-Z

Es war ein Schritt, der in der Luftfahrtbranche für Erleichterung sorgte, der schwarz-roten Bundesregierung aber unter anderem von Umweltschützern und aus der Opposition viel Kritik einbrachte: Zum 1. Juli 2026 soll die Luftverkehrsteuer sinken. Konkret wird die letzte Erhöhung aus dem Mai 2024 rückgängig gemacht, rund 350 Millionen Euro Entlastung könnte dieser Schritt bringen. Der Unions-Verkehrsexperte Stephan Stracke (CSU) forderte daraufhin in der „Bild am Sonntag“ die Airlines auf, noch vor der Steuersenkung die Ticketpreise zu senken, um Flugreisende bereits beim Sommerurlaub im nächsten Jahr zu entlasten.
Dass es dazu aber auch wirklich kommen wird, ist unwahrscheinlich. Schon vor der verabredeten Senkung hatte Peter Gerber, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Fluggesellschaften, im Interview mit dieser Redaktion klargemacht: „Wenn der Wettbewerb intensiv genug ist, wird man das als Passagier an den Preisen merken. Aber ein größerer Teil muss erstmal dafür verwendet werden, wieder auf die Beine zu kommen.“
Und Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter betonte im Gespräch mit dieser Redaktion: „Wir wollen die Rücknahme der Steuererhöhung in den Erhalt von Verbindungsqualität in Deutschland investieren.“ Immerhin seien weitere Streckenstreichungen der Lufthansa mit dem Schritt vom Tisch.

Flugpreise 2026: Verkehrsminister Schnieder zurückhaltend bei Ticketpreisen
Nach zeitnah kommenden günstigeren Flugpreisen klang das aber nicht. Und auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) antwortet gefragt nach einer Entlastung bei den Ticketkosten verhalten: „Die Absenkung der Luftverkehrsteuer dient dazu, den Standort wettbewerbsfähiger zu machen, um überhaupt wieder ein ernstzunehmender Mitspieler zu werden. Das ist das Hauptziel der abgesenkten Luftverkehrsteuer“, sagte Schnieder dieser Redaktion.
Die Airlines würden selbst entscheiden, mit welchen Angeboten sie an den Markt gehen. „Für uns ist wichtig, dass sie in Deutschland bleiben und ihre Flugzeuge hier stationieren sowie im Interesse des Wirtschaftsstandorts Deutschland und der Fluggäste ein verlässliches Streckennetz von und zu deutschen Flughäfen sicherstellen“, führte der CDU-Politiker aus.

Schnieder verwies darauf, dass Deutschland beim Passagieraufkommen lediglich bei 90 Prozent des Vor-Corona-Niveaus angekommen sei, während andere Länder bei 110 Prozent liegen würden. „Heißt: Es werden keine Flüge eingespart, sie finden nur woanders statt“, sagte Schnieder. Der Luftverkehrsstandort Deutschland habe ein Wettbewerbsproblem.















