Günstige Körperfettwaagen im Test: Welche misst Fett, Muskeln, Knochen und Wasser am genausten? | ABC-Z

Im Selbstversuch testen wir smarte Körperfettwaagen unter 100 Euro. Die Ergebnisse überraschen: Hightech muss nicht teuer sein. Welche Waage liefert Laborwerte zum Schnäppchenpreis?
Wie viel man wiegt, hängt nicht unbedingt damit zusammen, wie fit, gesund, stark oder schlank man ist. Entscheidend sind hier vielmehr die Anteile an Fett, Muskeln, Wasser und Knochen. 80 Kilo lassen demnach auch bei gleicher Körpergröße nicht auf eine ähnliche Fitness schließen. Wie das Verhältnis von Muskeln und Fett im Körper ist, können sogenannte Körperfettwaagen messen. Die ntv/RTL-Testredaktion testet fünf smarte Waagen – und stellt fest: Auch wer präzise Daten möchte, muss nicht viel Geld ausgeben.
Diese Körperfettwaagen haben wir getestet
Nach diesen Kriterien haben wir getestet
Wir überprüfen im Test fünf Körperfettwaagen unter 100 Euro. Wichtig ist uns dabei zunächst der erste Eindruck: Wie gut sind die Waagen verarbeitet? Wie intuitiv lassen sie sich bedienen? Anschließend geht es auf das Gerät: Wie genau messen die Modelle? Wie benutzerfreundlich sind die Waagen und die zugehörigen Apps? Und stimmen die Werte am Ende auch mit denen überein, die ein Arzt misst?
Unser Testsieger: FITLEAP Körperfettwaage für 69,99 Euro
Im Test am meisten überzeugt hat uns die Körperfettwaage von FITLEAP. Für rund 70 Euro bekommt man hier ein Gesamtpaket aus guter Messgenauigkeit, einfacher Handhabung und einer intuitiven Bedienung der App. Geliefert wird die Waage mit vier AAA-Batterien.
Das schlichte und elegante Modell ist direkt nach dem Auspacken einsatzbereit. Dank vier rutschfester Füße hat die Waage einen stabilen Stand und ist durch die glatte Oberfläche auch leicht zu reinigen. Sie ist 30 x 30 x 2,5 cm groß, wiegt 1,9 kg und trägt maximal 180 kg. Angezeigt werden einem alle Daten gut sichtbar über ein großes LED-Display, das sich auch bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen gut lesen lässt. Hier lassen sich neben dem Gewicht 17 weitere Körperwerte ablesen. Unter anderem der Körperfettanteil, die Muskelmasse, der Wasseranteil, die Knochenmasse, der Body-Mass-Index (BMI), das Viszeralfett und die Herzfrequenz. Die Messgenauigkeit von 50 Gramm ist für den Heimgebrauch ausreichend präzise. Natürlich gibt es auch bei unserem Test leichte Messschwankungen, was bei Körperfettwaagen jedoch üblich ist, wie uns Allgemeinmediziner Dr. Alexander Lorscheidt bestätigt.
Eine detaillierte Auswertung der Messwerte ist über die Fitdays-App möglich, die sich über Bluethooth mit der FITLEAP-Waage verbindet und sowohl für Android- als auch für iOS-Geräte verfügbar ist. Die App ist intuitiv bedienbar und zeigt Nutzern ihre Gesundheitswerte über Tage, Wochen und Monate an. Insgesamt lassen sich 24 Nutzerprofile anlegen. Eine Zusatzfunktion finden wir besonders spannend: Der Babymodus ermöglicht die Messung des Gewichts von Säuglingen, während sie in den Armen gehalten werden – das ist besonders praktisch für Familien mit kleinen Kindern.
Unser Preis-Leistungs-Sieger im Test: RENPHO ES-32 MD für 21,99 Euro
Deutlich günstiger, aber ebenfalls gut im Test schneidet die Körperfettwaage von RENPHO ab. Das Allround-Talent wird ebenfalls mit drei AAA-Batterien geliefert, die bereits eingelegt sind. Die Waage kommt im schlichten, modernen Design, ist kleiner und mit 1,3 kg Eigengewicht leichter als die anderen Produkte im Test – optimal für kleine Badezimmer. Die Waage steht stabil, man sollte allerdings darauf achten, sie immer genau auf die vier Sensoren zu stellen, damit sie nicht zur Seite kippt und präzise misst.
Das Display unseres Preis-Leistungs-Siegers ist kleiner als beim Testsieger und zeigt ausschließlich das Gewicht an, was uns aber nicht weiter stört. Die RENPHO-Waage trägt ebenfalls bis zu 180 kg und ist mit der kostenlosen RENPHO-App nutzbar. Diese bietet eine detaillierte Analyse der Messwerte über das Smartphone und lässt sich zudem mit Google Fit und Apple Health synchronisieren. Diese Körperwaage verwendet – wie alle in unserem Test – die digitale Bioimpedanztechnologie. Damit kann die RENPHO-Waage 13 wichtige Informationen wie beispielsweise Gewicht, Körperfettanteil, Wasseranteil, Muskelmasse messen. Fazit: Der Preis-Leistungs-Sieger bietet alle wesentlichen Funktionen, die wir von einer smarten Waage erwarten – und das zu einem attraktiven Preis. Wer also eine zuverlässige und smarte Waage für den Einstieg in die Körperanalyse sucht, macht mit diesem Modell nichts verkehrt.
Beurer BF 500 Körperfettwaage für 31,66 Euro
Die Körperfettwaage von Beurer ist mit knapp 32 Euro etwas teurer als unser Preis-Leistungs-Sieger und verpasst damit knapp den Titel als dieser. Wie auch die anderen Waagen im Test wird sie einsatzbereit geliefert und ist mit rund 1,8 kg nur etwas schwerer als der Preis-Leistungs-Sieger. Optisch spricht sie uns nicht sonderlich an, allerdings kann sich das Magic-LED-Display durchaus sehen lassen: Es erscheint nur während unserer Messung und bietet eine klare Ansicht der Ergebnisse. Gut lesbare Ziffern und eine Steuerung via Touch-Sensoren machen die Nutzung zusätzlich komfortabel. Die Trittfläche ist sechs Millimeter dick, besteht aus Sicherheitsglas und ist mit Edelstahl-Elektroden ausgestattet.
Ein kleiner Minuspunkt: Die kostenlose “Beurer HealthManager Pro”-App ist leider nicht ganz so intuitiv wie bei anderen Anbietern, vor allem, wenn man weitere Nutzer hinzufügen möchte. Was uns hingegen gefällt: Die Waage kann bis zu acht Personen erfassen, die bei der Messung automatisch erkannt werden. Die Messergebnisse werden dann direkt per Bluetooth an die App übertragen. Die Waage lässt sich aber auch ohne App nutzen. Fazit: Eine solide Körperfettwaage für den Haushaltsgebrauch.
Withings Body Smart für 77,99 Euro
Mit knapp 80 Euro deutlich teurer ist die Withings Body Smart. Die stylische Waage wiegt mehr als zwei Kilo und wird einsatzbereit mit Batterien und zusätzlichen Teppichfüßen geliefert. Genauere Ergebnisse misst sie aber auf glattem Boden. Hier bietet sie dank ihres vergleichsweise hohen Gewichts einen sicheren Stand. Wiegen kann man sich auf ihr mit bis zu 200 Kilo.
Nötig für die Nutzung der smarten Waage ist die dazugehörige App, die entweder per Bluetooth oder WLAN mit dem Gerät verbunden wird. Über Letzteres überträgt die Waage alle Messdaten übrigens automatisch und in Sekundenschnelle in die App, ohne dass das Smartphone in der Nähe sein muss. Leider ist die Anwendung der App nicht ganz intuitiv und mit Informationen vollgeladen. Neben dem Körpergewicht können auch Körperfettanteil, Muskelmasse, Wasseranteil und Knochendichte bestimmt werden. Allerdings sind die Werte bei der Muskelmasse und dem Körperfettanteil teils unrealistisch, wie uns auch Allgemeinmediziner Dr. Alexander Lorscheidt erklärt. Fazit: Die Withings Body Smart bietet eine solide Leistung mit einer Vielzahl von Messfunktionen, ist für uns aber kein Favorit.
Arboleaf Körperfettwaage mit Handsensoren für 79,99 Euro
Ebenfalls knapp 80 Euro kostet die mit 2,1 Kilo schwerste Körperfettwaage im Test von Arboleaf. Dafür bekommen Käufer aber nicht nur Fuß-, sondern auch Handsensoren. Wofür das gut ist? Das Gerät kann darüber auch die Zusammensetzung von bestimmten Körperteilen wie Rumpf, Armen oder Beinen analysieren und alle Fettpölsterchen identifizieren. Auch optisch ist die Waage besonders – sie ist modern, schlicht und besticht durch eine glatte Oberfläche und ein großes Display. Auch sie wird einsatzbereit mit Batterien geliefert.
Insgesamt kann die Waage 26 Körperzusammensetzungsdaten messen, richtet sich also an Nutzer, die es wirklich ganz genau wissen möchten. Das Gerät synchronisiert das Ergebnis über Bluetooth mit der kostenlosen Arboleaf-App, die sowohl für iOS als auch für Android verfügbar ist. Die App bietet eine klare, leicht verständliche Benutzeroberfläche und stellt die Messwerte übersichtlich dar. Bis zu acht Benutzerprofile können angelegt werden.
Viel Technik kann aber auch zu einer höheren Fehleranfälligkeit führen: In unserem Test kam es teilweise zu Fehlermeldungen oder die Messung konnte nicht richtig aufgezeichnet werden. Bei dieser Waage sollte man also genau darauf achten, dass man die Handsensoren richtig im Griff hat und die Füße exakt auf den Sensoren positioniert sind. Wer das beherzigt und seinen Körper bis ins kleinste Detail analysieren möchte, macht mit dieser Körperfettwaage nichts falsch.
Können die Waagen mit den Werten vom Arzt mithalten?
Zum Schluss vergleichen wir die Daten der getesteten Körperfettwaagen mit den Werten der geeichten Waage bei Mediziner Dr. Alexander Lorscheidt. Beim Realitätscheck kommt unsere Testsieger-Waage mit ihren Messwerten am nächsten an die Werte beim Arzt heran, die Werte aller getesteten Geräte liegen jedoch sehr nah beieinander. Die maximale Abweichung betrug weniger als zwei Prozent.
Smarte Waagen sind demnach durchaus nützlich, um Trends zu beobachten, die eigene Fitnessreise zu begleiten und einen guten Überblick zu bekommen, solange man die Zahlen als Richtwerte betrachtet. Für präzise medizinische Diagnosen sind sie allerdings nicht geeignet. Außerdem wichtig: Bei Schwangeren oder Personen mit Herzschrittmachern kann die Messung ungenau sein oder sogar gefährlich werden. In diesen Fällen ist es ratsam, vorher einen Arzt zu konsultieren.
Das richtige Wiegen – Tipps vom Mediziner
- Man sollte sich immer zur gleichen Zeit wiegen, am besten jeden Morgen: morgens nach dem Aufstehen und nach dem Toilettengang, aber vor dem Frühstück. So sind Schwankungen durch Essen, Trinken oder sportliche Aktivitäten minimiert.
- Barfuß und sauber: Die Waage misst über Elektroden an den Füßen, daher sollten die Füße trocken, sauber und frei von Creme sein. Auch eine möglichst gleichmäßige Fußposition auf den Elektroden ist wichtig.
- Hydrationsstatus beachten: Wasser leitet Strom sehr gut, Fett dagegen kaum. Wenn mehr Wasser im Körper ist (z. B. man viel getrunken hat), fließt der Strom leichter – das führt zu einem niedrigeren gemessenen Widerstand. Dadurch zeigt die Waage einen niedrigeren Körperfettanteil an. Wenn hingegen wenig Wasser im Körper ist (z. B. nach dem Sport oder bei Dehydration), ist der Widerstand höher und die Waage kann den Fettanteil zu hoch schätzen.
*Die ntv/RTL-Testredaktion ist unabhängig, erwirbt alle Produkte auf eigene Kosten, führt Tests durch und bewertet nach objektiven Kriterien.
Wenn Sie ein Produkt über einen Link kaufen sollten, erhalten wir eine Provision. Der Preis ändert sich dadurch nicht.