Grünen-Bundestagsabgeordneter: Stefan Gelbhaar zieht Teil-Kandidatur zurück | ABC-Z
Der Grünenpolitiker Stefan Gelbhaar hat seine Kandidatur für die Bundestagswahl über die Berliner Landesliste zurückgezogen. Medienberichten vom Samstag zufolge sollen mehrere Frauen Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen den 48-Jährigen erhoben haben. Die Partei hatte bestätigt, dass “diese Woche” Beschwerden gegen Gelbhaar bei der Ombudsstelle der Bundesgeschäftsstelle eingegangen seien. Zur Art der Beschwerden äußerte sie sich nicht.
In seiner Begründung zu seinem Rückzug von der Landeslisten-Kandidatur erwähnte Gelbhaar “Vorwürfe gegen mich”, ohne auf deren Natur einzugehen: “Das muss parteiintern geklärt werden und das will ich jetzt erst klären.” Gelbhaar ist seit 2017 Bundestagsabgeordneter.
Der Berliner Landesverband der Grünen teilte mit, dass es ein geordnetes Verfahren durch die Ombudsstelle bei der Bundesgeschäftsstelle gebe. “Wir unterstützen aktiv dabei, dass dieses Verfahren so gut und schnell wie möglich abgeschlossen werden kann und Personen, die sich gemeldet haben, Beratung in einem geschützten Raum erfahren”, teilten die Landesvorsitzenden Nina Stahr und Philmon Ghirmai mit.
Die Ombudsstelle bei der Bundesgeschäftsstelle ist unabhängig und nicht weisungsgebunden, das Verfahren ist vertraulich. Es gab keine Angaben dazu, wie lange die Vorwürfe bekannt sind und wie lange das Verfahren dauert.
Unklar blieb zudem, ob das Verfahren Auswirkungen auf Gelbhaars Direktkandidatur für den Wahlkreis Berlin-Pankow (Wahlkreis 76) haben könnte. Der Kreisverband Pankow hatte Gelbhaar im November als Erststimmen-Kandidaten aufgestellt. “Wir nehmen die aktuelle Lage sehr ernst und vertrauen darauf, dass es ein geordnetes Verfahren durch die unabhängige Ombudsstelle des Bundesverbandes gibt”, teilte ein Sprecher des Kreisverbands auf Anfrage mit.