Großkonzerte in München 2025: Gerüchte um Rolling Stones und zwei Stadien zur Auswahl | ABC-Z
München – Dass der feierfreudige österreichische Konzertveranstalter Klaus Leutgeb – und sein Kooperationspartner Live Nation – mit den Adele-Riesenshows im vergangenen Sommer sogar 20 Millionen Euro Verlust gemacht haben soll, war schlussendlich doch nicht mehr als ein Gerücht, das unter anderem der CSU-Stadtrat Leo Agerer jüngst bei der Münchner Pop-Konferenz im Feierwerk gestreut hat.
Adele-Konzerte in München: Veranstalter widerspricht Verlustgerüchten
Die Antwort von Veranstalter Marek Lieberberg, CEO von Live Nation, auf diese Behauptung ist deutlich, auch wenn er auf Nachfrage der AZ keine konkreten Zahlen nennt: “Das Gegenteil dieser absurden Behauptung ist richtig! Die Adele-Residenz war in jeder Hinsicht ein überragender Erfolg, der sich auch im finanziellen Ergebnis niedergeschlagen hat. That’s it!”
Nach diesem “überragenden Erfolg” stellt sich aber die Frage, warum im kommenden Sommer keine Konzerte mehr auf dem Messegelände geplant sind. Veranstalter Klaus Leutgeb hat mit seiner Eventagentur noch bis Ende des kommenden Jahres dafür das exklusive Recht von der Messe bekommen. Leutgeb selber war zuletzt in München während der Wiesn in den Schlagzeilen, weil ihn Polizisten beim Kauf von Kokain im Käferzelt erwischt haben.
Eine Antwort auf eine AZ-Anfrage zu künftigen Konzertplänen der Leutgeb Group in München gibt es nicht. Auf der Webseite ist aber lediglich ein Konzert von Helene Fischer in Wien im Jahr 2026 angekündigt.
Messe München: Keine Konzerte 2025 wegen “Megajahr”
Dazu sagt die Messe München: “Der Vertrag läuft Ende 2025 aus – es wird dennoch keine Konzerte geben”, so ein Pressesprecher der Messe. Die Messe begründet das mit einem “Megajahr” 2025, wodurch das Gelände inklusive der Freiflächen das ganze Jahr belegt sei. “Vorbereitung und Abbau der Arena haben mehrere Monate gedauert”. Für Marek Lieberberg ist die Messe “nach dem gemeinsamen Verständnis ausschließlich ein Schauplatz für außergewöhnliche Ereignisse, die diese Größenordnung und die damit verbundenen Events voraussetzen”. Oder anders: Es muss schon ein Superstar in der Liga von Adele anklopfen, damit man die Messe auch künftig wieder ins Auge fasst.
Dass es auf dem Messegelände aber künftig wieder Konzerte geben wird, liegt durchaus im Bereich des möglichen – ob von Leutgeb mitorganisiert oder nicht. “Das ist alles offen”, sagt ein Messe-Pressesprecher. Die Frage ist vor allem, wie das logistisch neben dem Messebetrieb organisiert werden kann. “Bei den Adele-Konzerten konnte jeder sehen, welcher enorme Aufwand nötig ist, um so eine Konzertwelt aufzubauen und realisieren zu können”. Live Nation-Chef Marek Lieberberg sagt: “Wen sich die geeignete Gelegenheit ergibt, werden wir zuerst mit der Messe München darüber sprechen.”
Wie also wird der Münchner Konzertsommer 2025 ausschauen? Noch ist einiges in Bewegung – zum Beispiel haben sich gerüchteweise die Rolling Stones angekündigt. Dazu gibt es aber weder ein konkretes Datum und noch einen Ort, an dem das Konzert stattfinden sollte.
Außergewöhnliche Chance: Rolling Stones können in München ein Stadion aussuchen
Tatsächlich hätten die Stones heuer die außergewöhnliche Chance, sich in München sogar eines von zwei Stadien aussuchen zu können: Das Olympiastadion oder die Allianz Arena. Und das, obwohl die Stadt genau das bisher verboten hatte und der Allianz Arena in den Erbpachtvertrag ein Konzert- und damit ein Konkurrenzverbot hineingeschrieben hat, damit das Olympiastadion als Veranstaltungsort nicht zu kurz kommt.
Für den Sommer 2025 soll das aber nicht gelten: Weil voraussichtlich Jahren ab Herbst 2025 das Olympiastadion saniert wird, darf die Allianz Arena als Ausweichstätte dienen – das hat der Stadtrat im November 2023 per Beschluss erlaubt.
“Die Kooperation mit der Allianz Arena verschafft uns die Möglichkeit, auch während der Schließung des Olympiastadions Open-Air-Ereignisse nach München zu holen”, sagte damals die Olympiapark-Chefin Marion Schöne zu dem Entscheid. Für Konzerte an beiden Orten ist exklusiv die Olympiapark München GmbH, eine Tochterfirma der Stadt München, verantwortlich. Wie der aktuelle Konzertkalender zeigt, bietet die Olympiapark GmbH damit aktuell sogar zwei Stadien für Konzerte an: “Im Übergangsjahr 2025 ist eine Parallelbespielung möglich”, so der Pressesprecher des Olympiaparks zur AZ. Zurzeit sind das am 20. Juni Guns ‘n’ Roses in der Allianz Arena und am 26. Juli Robbie Williams im Olympiastadion.
Das zuständige städtische Kommunalreferat teilt auf AZ-Anfrage dazu mit: Die Nutzungsbeschränkung im Erbbaurechtsvertrag der Allianz Arena wurde ausgesetzt, “um die geplante Nutzung für Konzertveranstaltungen in der eigentlich Fußballspielen vorbehaltenen Allianz Arena im Zeitraum 2025 bis 2027 zu realisieren”.
“Nur für die Dauer der Sanierung”: Warum es in München eigentlich nur in einem Stadion Konzerte geben darf
Interessant ist daran auch: Sowohl das Kommunalreferat als auch das Wirtschaftsreferat hatten im November 2023 im Stadtrat darauf gepocht, die Konzertnutzung explizit “nur für die Dauer der Stadionsanierung” zu erlauben.
Die genauen Details der Vereinbarung sind nicht öffentlich verfügbar, “Vertragsinhalte mit Dritten unterliegen der Vertraulichkeit”, schreibt dazu das Kommunalreferat.
“Nicht mehr so gut gebucht”: 2025 weniger Konzerte in München erwartet
Für einen Sommer gibt es in München also ausnahmsweise Konzerte in zwei großen Stadien. Ob diese neuen Möglichkeiten aber auch ausgenutzt werden, ist noch offen. Es zeichnet sich bisher ein ruhigerer Konzertsommer ab, nicht nur an der Messe. Das Olympiastadion wird 2025 “insgesamt nicht so gut gebucht sein wie die letzten beiden Jahre”, so ein Sprecher des Olympiaparks. Solange Termine verfügbar sind, “könnten aber auch noch bis Frühjahr 2025 Konzerte bekannt gegeben werden”, heißt es.
Da ist also noch Platz in beiden Stadien, für die Rolling Stones und andere.