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Großes Drogenlager gefunden: Syrische Regierung verbrennt eine Million Captagon-Pillen | ABC-Z


Großes Drogenlager gefunden

Syrische Regierung verbrennt eine Million Captagon-Pillen

Unter Baschar al-Assad finanziert sich der syrische Staat maßgeblich durch die Produktion von Rauschmitteln. Nach und nach kommen die Ausmaße des Geschäfts ans Licht. In Damaskus verbrennen die neuen Machthaber nun einen großen Drogenfund.

Die neuen Machthaber in Syrien haben große Mengen an Drogen verbrannt, darunter etwa eine Million Captagon-Pillen. Ein Videojournalist der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, wie in der Hauptstadt Damaskus im Hof eines Gebäudes des früheren syrischen Sicherheitsapparats Feuer an die Drogen gelegt wurde. “Wir haben eine große Menge Captagon gefunden, etwa eine Million Pillen”, sagte ein Vertreter der neuen Machthaber.

Bei dem Drogenfund handelte es sich um ein Lager mit Cannabis, dem Schmerzmittel Tramadol und etwa 50 Tüten mit rosafarbenen Captagon-Pillen, wie der AFP-Journalist feststellte. Der Handel mit Captagon hatte Syrien unter dem gestürzten langjährigen Machthaber Baschar al-Assad zum größten Drogenstaat der Welt gemacht.

Captagon war das mit Abstand wichtigste Exportgut Syriens und stellte alle legalen Ausfuhren in den Schatten, wie Recherchen von AFP auf der Grundlage offizieller Daten 2022 ergeben hatten. Im Nahen Osten ist Saudi-Arabien der größte Markt. Dort ist Captagon die Partydroge der reichen Elite und weit weniger tabu als Alkohol. Aber auch einfache Arbeiter putschen sich damit auf, um dem höllischen Arbeitstempo standhalten zu können. Ursprünglich wurde Captagon als Medikament gegen Narkolepsie und Aufmerksamkeitsstörungen verwendet.

HTS beendet jahrzehntelange Diktatur

Vor knapp zweieinhalb Wochen hatten Kämpfer der Islamistenmiliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündeter Gruppen die Hauptstadt Damaskus eingenommen und die jahrzehntelange Herrschaft der Assad-Familie beendet. Seitdem bemühen sich die neuen Machthaber, die Neuordnung der staatlichen Strukturen und den Wiederaufbau des durch den fast 14-jährigen Bürgerkrieg schwer gezeichneten Landes voranzutreiben.

Bereits kurz nach dem Sturz der syrischen Regierung kamen neue Details zu Geschäften mit Captagon ans Licht. Der Sender Sky News Arabia berichtete etwa über eine Stätte zur Herstellung von Captagon und anderem Rauschgift, die in Duma nahe von Damaskus entdeckt worden sei. Eine Armee-Division unter Kommando von Mahir al-Assad, Bruder des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad, habe die Fabrik kontrolliert.

Die Assad-Regierung habe die frühere Fabrik zur Verarbeitung von Lebensmitteln beschlagnahmt und in eine Produktionsstätte verwandelt für Drogen, die ins Ausland exportiert worden seien, berichtete der Sender. Die Verantwortlichen sollen nach dem Sturz Assads in der Fabrik Feuer gelegt haben, um Beweismittel zu zerstören. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von neuen Beweisen dafür, dass Assads Bruder Mahir die Drogenproduktion im Land angeführt habe. Auch in Homs, Latakia und Tartus habe es Fabriken gegeben unter Kontrolle von Angehörigen Assads.

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