Großbritannien plant neue Sanktionen gegen russische Öltanker | ABC-Z

London. Die britische Regierung will Russland härter begegnen. Über getarnte Öltanker handelt das Land weiter mit Öl, trotz Embargo.
Großbritannien hat neue Sanktionen gegen die sogenannte russische Schattenflotte angekündigt. Die Regierung in London werde bis zu hundert Öltanker sanktionieren, die seit Anfang 2024 Fracht im Wert von mehr als 24 Milliarden Dollar (rund 21 Millionen Euro) transportiert hätten, erklärte Premierminister Keir Starmer am Freitag. „Die Bedrohung unserer nationalen Sicherheit durch Russland darf nicht unterschätzt werden“, erklärte Starmer.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
Hinter den Kulissen der Politik – meinungsstark, exklusiv, relevant.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der
Werbevereinbarung
zu.
Der britische Regierungschef fügte hinzu, dass mehr Schritte erforderlich seien, um dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu begegnen. Das Vereinigte Königreich werde daher alles in seiner Macht Stehende tun, um Russlands Schattenflotten-Einsätze „zu zerstören, seiner Kriegsmaschinerie die Öleinnahmen zu entziehen und die Unterwasserinfrastruktur zu schützen, auf die wir uns in unserem täglichen Leben verlassen“.
Militärallianz könnte weitere Streitkräfte für Ukraine ankündigen
Starmer äußerte sich vor einem Treffen der multinationalen Eingreiftruppe Joint Expeditionary Force (JEF) in Norwegen. Die JEF besteht neben Großbritannien aus Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen, den Niederlanden und Schweden.
Auch interessant
Bei der Zusammenkunft in Oslo soll es London zufolge um Themen wie den Ukraine-Krieg und die Sicherheit in der Arktis gehen. Es werde erwartet, dass die von Großbritannien angeführte Militärallianz weitere Unterstützung für die ukrainischen Streitkräfte ankündigen werde, erklärte die britische Regierung. Dies umfasse unter anderem intensive Trainingsübungen und Bemühungen zur Bekämpfung von Desinformation.
Zu Russlands „Schattenflotte“ gehören oft veraltete und unter fremder Flagge fahrende Schiffe, mit denen Moskau das im Zuge des Ukraine-Kriegs verhängte Öl-Embargo umgeht. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind das rund 200 marode Schiffe, mit denen Russland unter Umgehung westlicher Sanktionen Öl transportiert. Beobachter befürchten wegen des schlechten und oftmals unversicherten Zustands der Schiffe Umweltkatastrophen.
AFP