Großbrand bei Wurzer in Eitting: Der Sperrmüllberg raucht weiterhin – Erding | ABC-Z

Der Brand beim Entsorgungsunternehmen Wurzer in Eitting ist auch nach 36 Stunden bisher nicht gelöscht. Ein Sperrmüllberg mit einer Ausdehnung von etwa 70 mal 140 Metern war in der Nacht zum Donnerstag aus noch ungeklärter Ursache in Brand geraten. Das Feuer ist zwar nach Angaben des Unternehmens und des Landratsamts Erding unter Kontrolle gebracht, aber nicht endgültig gelöscht. Nach wie vor glimmen offenbar Glutnester in dem riesigen Müllberg.
Am Freitagmorgen zogen noch immer Rauschwaden vom Firmengelände Richtung Westen. Am nahen Münchner Flughafen etwa lag weiterhin ein unangenehmer, stinkender Geruch in der Luft. Eine Gesundheitsgefährdung gehe von dem Rauch nicht aus, hieß es jedoch schon am Donnerstag. Laut den Luftmessungen, die nach Angaben einer Firmensprecherin sehr bald nach der Alarmierung von spezialisierten Einsatzkräften der Feuerwehr des Flughafens München vorgenommen worden waren, enthielt der gammelig riechende Rauch keine gefährlichen Schadstoffe.
Nachdem das offene Feuer bekämpft worden war, bestanden die weiteren Löscharbeiten seitdem darin, mit zwei Baggern die Müllmassen auseinander zu bewegen und tiefer im Inneren der Halde liegende Glutnester mit Wasser abzulöschen. Größere Bereiche des Firmengeländes waren für die Löscharbeiten gesperrt. An anderen Stellen wurde die normale Arbeit am Freitag wieder aufgenommen. So war etwa die Anlieferung von Grüngut bereits am Freitagmorgen wieder möglich, sagte eine Unternehmenssprecherin.
Bei dem Entsorgungsunternehmen brennt es alle paar Monate
Die Brandursache ist weiterhin ungeklärt. Gleichwohl ist es nicht das erste Mal, dass es bei Wurzer in Eitting brennt. Zuletzt war vor vier Monaten Feuer in einer Halle, in der Müll zerkleinert wurde, ausgebrochen. Zwei Mitarbeiter erlitten Rauchvergiftungen und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Im Januar 2024 hatte es in der Sperrmüllhalle gebrannt. Laut einer Einschätzung des Betriebsleiters hatten sich im geschredderten Sperrmüll wahrscheinlich Reste von Batterien oder Akkus selbst entzündet, hieß es damals im Polizeibericht.
Am dramatischsten war die Situation im November 2022. Bei einem Großbrand in der Plastikmüll-Sortieranlage wurden elf Mitarbeiter und zwei Polizeibeamte durch Rauchgase leicht bis mittelschwer verletzt. Sieben Personen wurden zur Behandlung in umliegende Krankenhäuser gebracht, sechs konnten ambulant versorgt werden. Das massive Feuer konnte relativ schnell unter Kontrolle gebracht werden. Der Sachschaden ging in die Millionen.
Ein Jahr davor war auf dem Wurzer-Gelände ein Sperrholzhaufen in Brand geraten. Im September 2021 war ein Müllberg in Brand geraten, im Januar brannte ein Kabel in einem Elektroraum. 2018 mussten die Feuerwehren zweimal und 2017 dreimal anrücken.
Auch wenn die Ursache für den aktuellen Brand nicht geklärt ist, gibt es Vermutungen, woran es gelegen haben könnte. Aus Erfahrung der früheren Brände weiß man, dass Selbstentzündungen durch unachtsame und falsche Entsorgung in Haus- und Sperrmüll der Auslöser für einen Brand sein können. Eine Unternehmenssprecherin nannte als ein allgemeines Beispiel – auch wenn es im aktuellen Fall anders gewesen kann –, dass sich die Akkus von weggeworfenen E-Zigaretten entzünden können. E-Zigaretten müssen deshalb, wie andere Kleingeräte mit Akkus oder Batterien, gesondert von anderem Müll entsorgt werden. Leichtfertig in normalem Müll weggeworfene E-Zigaretten seien nachträglich nicht mehr aussortierbar, sagte die Firmensprecherin.