Grönlands Premierminister: Bereit für engere Beziehungen zu Trump – „Make Greenland Great Again“ | ABC-Z
Nachdem Donald Trump bekräftigt hat, Grönland an die Vereinigten Staaten angliedern zu wollen, äußert sich nun der Premierminister der Insel deutlich aufgeschlossener als zuletzt. Damit setzt er nicht nur Dänemark unter Druck.
Grönlands Premierminister erklärte bei einer Pressekonferenz, er werde engere Beziehungen zu den USA anstreben. Damit unterstrich er allerdings auch das Streben der arktischen Insel nach Unabhängigkeit anlässlich des durch Donald Trump bekräftigten Interesses der USA an Grönland.
„Wir haben einen Dialog begonnen und suchen nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Trump“, sagte Mute B. Egede am Montag bei einer Pressekonferenz in Nuuk, wie der lokale Fernsehsender KNR berichtete. „Unsere Türen zum Bergbau stehen offen“, sagte er. „Dies wird auch in den kommenden Jahren der Fall sein. Wir müssen mit den USA Handel treiben.“
Seine Aussagen beziehen sich auf die Äußerungen Donald Trumps in der vergangenen Woche zur Übernahme der Insel. Grönland ist ein selbstverwaltetes Territorium Dänemarks mit 57.000 Einwohnern. Sowohl Egede als auch die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen haben mehrfach betont, dass Grönland nicht zum Verkauf stehe und die grönländische Bevölkerung über die Zukunft der Insel entscheiden müsse.
Die Republikaner im Repräsentantenhaus haben bereits einen Gesetzentwurf eingebracht, der es Trump ermöglichen würde, Verhandlungen mit Dänemark aufzunehmen, „um den Erwerb Grönlands durch die Vereinigten Staaten zu sichern“. Der Abgeordnete Andy Ogles, Republikaner aus Tennessee, ist der Initiator des zweiseitigen „Make Greenland Great Again Act“. Ein Gesetzentwurf zum Wiedererwerb des Panamakanals wurde ebenfalls eingebracht und hat bisher 16 Unterstützer.
In den letzten Wochen hat Egede seine Rhetorik in Bezug auf eine Lockerung der Beziehungen zu Dänemark verschärft und angedeutet, dass ein Referendum über die Unabhängigkeit in der nächsten Wahlperiode anstehen könnte. Eine mögliche Abspaltung müsste vom dänischen Parlament genehmigt werden. Die dänische Regierungskoalition hat bereits erklärt, dass sie jede Entscheidung aus Nuuk respektieren wird.
Der erneute Fokus auf Grönland hat dem Gebiet mehr Einfluss in seinen Beziehungen zu Dänemark verschafft und die größte Insel der Welt in eine unerwartete Machtposition gebracht. „Die Situation ist nun so, dass andere Länder begonnen haben, auf uns in Grönland zu hören“, sagte Egede auf der Pressekonferenz am Montag.
Der Premierminister wird am Dienstag ein Treffen mit den Parteiführern der Selbstverwaltung abhalten, um die Situation zu besprechen, so die lokale Presse „Sermitsiaq“.
Bloomberg/mp