Sport

Grimaldo und Bayer Leverkusen schicken Titelgrüße zum FC Bayern | ABC-Z

Stand: 14.01.2025 23:58 Uhr

Ein großartiger Freistoß von Alejandro Grimaldo hat Bayer Leverkusen einen Sieg gegen Mainz 05 beschert, der Spanier erzielte beim 1:0 (0:0) im Duell der beiden Teams mit den Superserien den einzigen Treffer in der 48. Minute. Der Doublesieger ist damit dem FC Bayern München weiter auf den Fersen.

“Wir sind sehr glücklich. Das Tor von Grimaldo hat uns sehr geholfen, dann haben wir sehr konzentriert verteidigt und verdient gewonnen”, sagte Granit Xhaka im Sportschau-Interview nach der Partie. “Gegen so einen Gegner muss man geduldig bleiben. Ich denke, wir haben über 90 Minuten ein super Spiel gemacht. Wir müssen jetzt unsere Punkte sammeln und am Ende sehen wir weiter. Wir sind auf aber auf einem sehr guten Weg und hoffentlich werden wir am Ende der Saison belohnt.”

Leverkusen und Mainz in toller Form

Das eine Team hatte neun Pflichtspiele in Folge gewonnen, das andere zuletzt in der Bundesliga 18 von 21 möglichen Punkten geholt – Leverkusen gegen Mainz war, obwohl die Namen vielleicht gar nicht so spektakulär klingen, die unangefochtene Spitzenpartie dieses Spieltags. Diesen Status hatte sich dieses Aufeinandertreffen auch mit dem Duell der beiden aktuell besten Torjäger der Liga verdient – das allerdings schon nach nicht mal drei Minuten beendet war.

Sieb für Burkardt – wie gegen den FC Bayern

Jonathan Burkardt ist einer der Hauptverantwortlichen für die überraschend starke Saison der Mainzer, die sich mit ihrem Sieg am vergangenen Wochenende gegen den VfL Bochum (2:0) als Vierter erstmals sogar einen Champions-League-Platz gesichert hatten. Sieben Tore hatte der 27-Jährige seit dem 10. Spieltag erzielt, zwei schon wieder gegen Bochum – doch in Leverkusen brachte er gerade mal so viele Minuten aufs Konto.

Denn in der dritten Minute musste Burkardt schon mit einer Muskelverletzung vom Platz, für ihn kam Armindo Sieb ins Spiel. Vielleicht ein Trostpflaster für die Gäste: Schon Mitte Dezember hatte die Leihgabe des FC Bayern München Burkardt früh ersetzen müssen, damals in der 15. Minute – und Mainz feierte anschließend einen 2:1-Sieg inklusive zwei Sieb-Assists. Und zwar gegen den FC Bayern.

Schick verpasst ganz knapp seinen zwölften Treffer

Dass Leverkusen dem Rekordmeister mittlerweile im Titelrennen wieder auf vier Punkte (und nach dem Mainz-Spiel vorerst auf einen Zähler) auf die Pelle gerückt ist, liegt auch daran, dass Patrik Schick der einzige Stürmer ist, der seit dem 10. Spieltag noch erfolgreicher als Burkardt war – dem Tschechen waren in den sechs Einsätzen seitdem sogar all seine elf Saisontore gelungen. Und zum Jahresauftakt schnürte auch Schick einen Doppelpack gegen Borussia Dortmund (3:2).

Und kurz nach der Burkardt-Auswechslung fehlten nur einige Zentimeter und Schick hätte schon wieder jubeln dürfen. Nach einem Fehler im Mainzer Aufbauspiel umkurvte der Bayer-Stürmer den gegnerischen Torhüter Robin Zentner und schob den Ball aus sehr spitzem Winkel Richtung leeres Tor, Andreas Hanche-Olsen konnte ihn aber im letzten Moment noch von der Linie kratzen (7.).

Bayer drückt, Mainz bleibt stabil

In der Folge wurde Leverkusens Geduld enorm auf die Probe gestellt. Das Team von Trainer Xabi Alonso hatte nahezu die ganze Zeit den Ball und ließ ihn zwischen der Mittellinie und dem gegnerischen Strafraum zirkulieren, es kam aber fast gar nicht in die wirklich gefährlichen Räume. Mainz verteidigte stark und zeigte mit dem ein oder anderen gefährlichen Konter-Ansatz auch, dass Leverkusen defensiv aufpassen musste. Der Doublesieger fand darauf lange erstmal kein gewinnbringendes Mittel.

Erst in 41. Minute wurde es wieder gefährlich, als es Florian Wirtz aus 20 Metern versuchte und Zentner zu einer Glanzparade zwang. Kurz vor der Pause hielt der Mainz-Keeper dann auch noch gegen Grimaldo aus ähnlicher Distanz stark (45.+2).

Grimaldo präsentiert seine überragende Schusstechnik

Wie viel Qualität der spanische Nationalspieler in seinem linken Fuß hat, zeigte er dann kurz nach der Pause. Aus 18 Metern trat Grimaldo zum Freistoß an und er versenkte ihn mit einem Top-Spin-Schuss direkt neben dem Pfosten und vollkommen unhaltbar für Zentner im Mainzer Tor – das 1:0 (48.). Es war ein Treffer, wie ihn in der Bundesliga vermutlich nur der Leverkusener Linksaußen erzielen kann.

Alex Grimaldo beim Freistoß

Grimaldo und seine Kollegen brauchten aber direkt im Anschluss Hilfe von ihrem Torhüter. Nach einem Eckball kam Jae-Sung Lee zum ersten Abschluss für Mainz, doch Matej Kovar, der wieder mal für Lukas Hradecky spielen durfte, tauchte und wehrte ab – und für Anthony Caci wurde der Winkel dann zu spitz (50.). Gegen Kaishu Sano zeigte Kovar dann erneut, warum ihm Alonso immer wieder Gelegenheiten wie nun gegen Mainz gibt (57.).

Zentner verhindert mehrfach den zweiten Bayer-Treffer

Auf der anderen Seite machte es auch Zentner wieder gut beim Distanzschuss von Wirtz (61.). Es war vorerst der einzige Aufreger in einer Partie, die nach dem Grimaldo-Treffer deutlich ausgeglichener wurde. Mainz war in der Pflicht, mehr nach vorne zu machen, und Leverkusen übergab den Ball deutlich häufiger an den Gegner – so fand das Spiel mehr im Mittelfeld statt als vor den Toren.

In der 73. Minute hatte Leverkusen durch Jeremie Frimpong und Wirtz die bis dahin größte (Doppel-)Chance auf den zweiten Treffer, wieder waren Zentner sowie der blockende Stefan Bell aber zur Stelle. Auch das nächste Duell gegen Frimpong entschied die Nummer 1 der Gäste für sich (82.), gegen Nathan Tella parierte der Mainzer dann auch aus kurzer Distanz hervorragend (83.).

Zentner war in diesen Situationen zwar nicht zu bezwingen, sie verdeutlichten aber, dass Leverkusen wieder stärker – und für Mainz, dessen Trainer Bo Henriksen in der Nachspielzeit noch Gelb-Rot sah, zu stark – wurde. Die Gäste konnten in der Schlussphase nicht mehr gefährlich werden, es blieb beim knappen Sieg dank des magischen Moments von Grimaldo. Der sorgt dafür, dass Bayer wieder auf einen Punkt an den FC Bayern, der am Mittwoch gegen die TSG Hoffenheim spielt, heranrückt.

Mainz in Berlin, Leverkusen gegen Gladbach

Mainz ist am Sonntagnachmittag in Berlin gefragt (15.30 Uhr). Leverkusen spielt im Topspiel zu Hause gegen Gladbach (18.01., 18.30 Uhr).

Back to top button