Greetsiel: Fischerdorf mit Ostfriesen-Charme | ndr.de | ABC-Z

Stand: 18.07.2025 11:57 Uhr
Schöne Giebelhäuser, Krabbenkutter und zwei Windmühlen prägen den Urlaubsort an der ostfriesischen Nordseeküste. Greetsiel ist auch idealer Ausgangspunkt für Ausflüge ins Watt oder Radtouren entlang der Deiche.
Zwischen Norden und Emden, nur wenige Kilometer Luftlinie von den Inseln Juist und Borkum entfernt, liegt mit Greetsiel ein ostfriesisches Fischerdorf wie aus dem Bilderbuch.
Malerische historische Giebelhäuser prägen den hübschen Urlaubsort an der Nordseeküste, der zur Ferienregion Krummhörn zählt. Wahrzeichen von Greetsiel sind die historischen Zwillingsmühlen am Ortseingang. Die beiden Gallerieholländer wurden in den Jahren 1706 und 1856 erbaut. Jahrelang fehlte einer der beiden Mühlen die Kappe samt Flügeln. Seit Kurzem sind die beiden Mühlen wieder komplett. Im zugehörigen Kornspeicher befindet sich ein Café.
Vom Hafen auf die Nordsee
Lebendiger Mittelpunkt Greetsiels ist der mehr als 600 Jahre alte Hafen. Er ist unabhängig von Ebbe und Flut, denn seit 1991 trennt die Schleuse Leysiel den Fischerhafen von der offenen Nordsee. Am Hafen starten Ausflugsschiffe zu dem als Vogelbrutgebiet bekannten Naturschutzgebiet Leyhörn und weiter ins Wattenmeer. An Bord erfahren Urlauber Wissenswertes zu Fischerei, Deichbau und der Tier- und Pflanzenwelt des Gebiets, das als Nationalpark unter Schutz steht.
Der Hafen von Greetsiel ist auch Liegeplatz einer der größten Krabbenfischer-Flotten an der deutschen Nordseeküste. Mehrere Fischbuden und Restaurants am Hafen servieren die fangfrischen Krabben. Allerdings sieht es um die Zukunft der Krabbenfischer nicht gut aus. Der Bestand der Krabben ist zuletzt dramatisch eingebrochen, die Fangzeiten wurden daher beschränkt.
Greetsiel vom Wasser aus erkunden
Charakteristisch für Greetsiel und die weiteren Sielorte der Region sind die vielen Entwässerungskanäle (Siele), die das Hinterland durchziehen. Sie sind ideal, um Greetsiel und die Landschaft der Krummhörn vom Wasser aus kennenzulernen. Wer nicht an einer der Kanaltouren mit einem Ausflugsboot teilnehmen möchte, kann sich ein Kanu oder ein Tretboot mieten und die Gegend auf eigene Faust erkunden. Das Revier ist abwechslungsreich und sehr reizvoll. Fast jedes Dorf der Krummhörn ist auf dem Wasserweg erreichbar und hat einen kleinen Anleger.
Ausflug zum Pilsumer Leuchtturm
Die flache ostfriesische Landschaft lädt dazu ein, sie mit dem Fahrrad zu erkunden. Ein gut ausgebautes Wegenetz durchzieht die gesamte Region. Beliebtes Ziel für eine Tour ist der Pilsumer Leuchtturm. Der nur elf Meter hohe, rot-gelbe Turm thront nur wenige Kilometer südwestlich von Greetsiel auf dem Deich. Bekannt wurde er als Filmkulisse für Otto Waalkes’ Kinofilm “Otto der Außerfriesische”. Viele Paare geben sich dort jedes Jahr das Jawort. Im Rahmen von Führungen kann man den Turm besichtigen.
Weiter südlich befindet sich ein weiteres Seezeichen: Deutschlands höchster Leuchtturm in Campen. Er steht auf drei Stahlbeinen und ist 65 Meter hoch. Bei geeignetem Wetter können Besucher die 308 Stufen des Turms besteigen und eine spektakuläre Aussicht bis nach Borkum und Emden genießen.