Wohnen

Graz: Polizei: Amokläufer hat Tat minutiös geplant – Panorama | ABC-Z

Nach dem Amoklauf mit insgesamt elf Toten am Dienstag in Graz werden immer mehr Details zum Tathergang, zu den Opfern sowie zum Täter bekannt. Bei einer Pressekonferenz sagte der Leiter des Landeskriminalamts Steiermark, Michael Lohnegger, der Schütze habe seine Tat bis ins Detail geplant. Er sei mit einer abgesägten Schrotflinte, einer Pistole sowie einem Jagdmesser bewaffnet gewesen. Zudem sei in seiner Wohnung eine Rohrbombe gesichert worden. Aus gefundenen Dokumenten gehe hervor, dass er die Bombe funktionstüchtig machen wollte, ihm aber wohl die Zeit fehlte.

Zum Motiv für die Tat gebe es den Ermittlern zufolge allerdings weiter keinen Hinweis. Der Täter habe sehr zurückgezogen gelebt und sei introvertiert gewesen. Der Amokschütze hatte das Gymnasium besucht, den Schulbesuch aber abgebrochen. Er soll außerdem ein leidenschaftlicher Spieler von Ego-Shooter-Spielen gewesen sein.

Zu den Opfern habe er wohl keine Beziehung gehabt, nur die getötete Lehrerin habe ihn unterrichtet, hieß es. Bei dem Amoklauf kamen neun Jugendliche vor Ort ums Leben. Sie waren nach Angaben der Polizei zwischen 14 und 17 Jahre alt. Die Lehrerin verstarb Stunden nach der Tat in einem Krankenhaus infolge ihrer schweren Verletzungen. Elf Personen wurden verletzt. Die meisten von ihnen mussten auf Intensivstationen betreut werden, doch ihr Gesundheitszustand sei stabil, hieß es vom Krankenhausbetreiber.

Neben der Suche nach einem Motiv entspinnt sich in Österreich eine Diskussion über eine Verschärfung des Waffenrechts. Der Täter hatte beide Waffen legal besessen. Bisher haben sich Grüne und KPÖ für eine Verschärfung ausgesprochen, die FPÖ ist dagegen. Die Sicherheitsbehörden haben derweil offenbar mit Trittbrettfahrern zu kämpfen. Vereinzelt habe es Drohungen an Schulen gegeben, heißt es im Innenministerium. Die Polizei habe jeweils Maßnahmen ergriffen. Im ganzen Land sind die rund 400 Mitglieder der Spezialeinheit Cobra in erhöhter Alarmbereitschaft. Am Donnerstag gab es im Gebäude der Technischen Universität Wien einen Großeinsatz wegen einer Bombendrohung. Das Gebäude wurde evakuiert und abgesperrt.

Back to top button