Grapefruit: So gesund ist die süß-sauer-bittere Zitrusfrucht | ABC-Z

Stand: 05.11.2025 14:48 Uhr
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Die Grapefruit ist im Winter besonders beliebt. Ab November ist sie aus Südeuropa erhältlich und kommt oft ins Frühstücksmüsli oder als Saft ins Glas. Doch beim Verzehr ist etwas Vorsicht geboten.
Die Grapefruit enthält viele Ballaststoffe. Diese können Entzündungen reduzieren und den Blutdruck senken. Zudem können ballaststoffreiche Lebensmittel helfen, Verstopfungen zu lindern und das Wachstum von guten Bakterien im Darm zu fördern. Grapefruits können außerdem dabei unterstützen, den Cholesterinspiegel zu senken.
Die Zitrusfrucht ist reich an Vitaminen. Sie enthält neben Vitamin C auch Vitamin A. Wer eine mittelgroße Grapefruit am Tag isst, deckt 100 Prozent seines täglichen Vitamin C-Bedarfs und über 50 Prozent des Vitamin-A-Bedarfs ab. Vitamin C hilft als Antioxidans, das Immunsystem zu stärken. Vitamin A ist wichtig für die Augengesundheit.
Die Grapefruit enthält unter anderem den Mineralstoff Kalium, der insbesondere für Muskeln und Nerven wichtig ist. Die rosa Farbe der Grapefruit entsteht durch den Pflanzenfarbstoff Lykopin. Dieser soll das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einige Krebsarten senken.
Studie: Grapefruitsaft senkt den Insulinspiegel
Eine Studie mit 91 adipösen Patienten mit metabolischem Syndrom legt einen positiven Effekt der Frucht auf den Insulinspiegel nahe. Diejenigen Studienteilnehmer, die zwölf Wochen lang täglich eine halbe Grapefruit, Grapefruitsaft oder Grapefruitkapseln zu sich nahmen, zeigten eine Veränderung ihres Insulinspiegels. So gab es in der Grapefruit-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe eine signifikante Verringerung des Insulinspiegels zwei Stunden nach Verzehr des Grapefruit-Produktes.
Abnehmen mit der Grapefruit
Die Studie deutet zudem auf einen positiven Effekt der Grapefruit auf die Gewichtsreduzierung hin. Die Studienteilnehmer aus der “Grapefruit-Gruppe” hatten am Ende der zwölf Wochen mehr Gewicht verloren als diejenigen aus der Placebogruppe. Die Hälfte einer frischen Grapefruit, die vor den Mahlzeiten gegessen wurde, war mit einem signifikanten Gewichtsverlust verbunden. Der Mechanismus, der zur Gewichtsabnahme geführt hat, ist bisher allerdings unbekannt.
Auswirkung der Bitterstoffe auf die Gewichtsabnahme
Bitterstoffe stecken in vielen Lebensmitteln. Mehr als 1.000 Bitterstoffe kennt man derzeit in der Forschung. Auch in der Schale der Grapefruit sind Bitterstoffe enthalten. Diese Stoffe können zum einen den Appetit anregen und zum anderen das Hungergefühl oder auch Heißhungerattacken auf Süßes mindern.
Bitterstoff-Tropfen: Tinktur lässt sich selbst herstellen
Bei Bittertropfen, die im Handel erhältlich sind, sollte man prüfen, welche Stoffe darin verarbeitet worden sind. Denn manchmal wurden die einzelnen Substanzen und Gemische in ihrer Sicherheit und Wirkung nicht ausreichend untersucht. Um die Inhaltsstoffe zu kennen, kann man Bitterstoff-Tinkturen auch selbst herstellen.
Dafür wird die Schale der Grapefruit klein gehackt und in ein Glas gegeben. Dazu kommt noch Enzian-Wurzel oder Löwenzahn. Das Ganze wird mit Alkohol aufgegossen und muss dann zwei Monate ziehen. Das Gemisch sollte in der Zeit regelmäßig durchgeschüttelt werden. Die fertige Tinktur sollte in einem dunklen Fläschchen aufbewahrt werden. Bei Bedarf kann die Tinktur mit einer Pipette auf die Zunge geträufelt werden. Diese Bitterstoff-Tinktur kann helfen, Völlegefühle zu reduzieren oder Heißhunger auf Süßes zu mindern.
Bitterstoff Naringin und seine Effekte
Studien geben Hinweise darauf, dass der Bitterstoff Naringin positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und eine antioxidative Wirkung haben kann. Auch bei der Behandlung von Übergewicht oder Diabetes deutet sich in Studien eine mögliche Wirksamkeit an.
Vorsicht: Wechselwirkungen mit Medikamenten
Es gibt bis zu 55 Arzneistoff-Gruppen, die Wechselwirkungen mit der Grapefruit beziehungsweise deren Bestandteile, wie etwa Naringin, eingehen, insbesondere mit Blutdrucksenkern und Mitteln zur Cholesterinsenkung. Aber auch bei Blutgerinnungshemmern kommt es zu einer Wirkverstärkungen der Medikamente.
Laborstudien haben gezeigt, dass Grapefruitkern-Extrakte eine Wirksamkeit gegen Bakterien und Viren haben können. Auch gegen Pilze, insbesondere gegen den Hefepilz, konnte eine Wirksamkeit in einer Laborstudie nachgewiesen werden. Doch: Experten raten auch hier zur Vorsicht. Denn für die Herstellung dieser Extrakte werden zum Teil Hilfsmittel benutzt, die unter anderem zu allergischen Reaktionen oder Magenschleimhaut-Entzündungen führen können.
Hilft Grapefruit bei Testosteronmangel?
Auf verschiedenen Plattformen und Internetseiten ist zu lesen, dass die Grapefruit den Testosteronspiegel erhöhen soll. Richtig ist, dass das in der Frucht enthaltene Bergamottin ein Enzym hemmt, das das Testosteron abbaut. Das Hormon Testosteron beeinflusst unter anderem den Muskel- und Knochenaufbau, die Libido und die Stimmung. Ist der Testosteronspiegel zu niedrig, kann das zu Abgeschlagenheit oder einem Libidoverlust führen. Durch Studien ist die Wirksamkeit allerdings noch nicht belegt.





















