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Gräfelfing ist Spitzenzahler im Landkreis München – Landkreis München | ABC-Z

Hohe Investitionen in Bauprojekte, geringere Gewerbesteuereinnahmen im Vergleich zu den Vorjahren, ein steigender Hebesatz bei der Kreisumlage, immense Personalkosten – all das erschüttert eine wohlhabende Kommune wie Gräfelfing nicht in ihren Grundfesten. Ins neue Haushaltsjahr geht die Gemeinde mit einem Rücklagenpolster von fast 205 Millionen Euro. Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung des Jahres einen ausgeglichenen Haushalt mit einem Volumen von rund 105 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt verabschiedet.

Mehr als acht Millionen Euro hat die Gemeinde Gräfelfing in diesem Jahr jeden Monat an den Landkreis München überwiesen, hat Bürgermeister Peter Köstler (CSU) ausgerechnet. Damit gehört die Kommune mit Grünwald zu den Spitzenzahlern, was die Kreisumlage angeht. Insgesamt waren es im Jahr 2024 rund 98,6 Millionen.

Im kommenden Jahr wird sich die Summe fast halbieren, obwohl der Landkreis den Hebesatz erhöht hat. Das liegt an einem Einbruch bei der Gewerbesteuer in Gräfelfing im Jahr 2023. Von 160 Millionen Euro sanken die Einnahmen auf 69 Millionen Euro. Das wirkt sich auf die Kreisumlage aus, die immer zwei Jahre später zu bezahlen ist. Die Gräfelfinger haben dafür 2025 rund 50 Millionen Euro eingeplant. Das ist großzügig berechnet, denn sie sind von einer Erhöhung der Kreisumlage um 3,4 Prozentpunkte ausgegangen, aktuell liegt sie nur bei drei Prozentpunkten. Die Gewerbesteuereinnahmen werden sich in den nächsten Jahren etwa bei 70 Millionen Euro einpendeln, schätzte Kämmerin Tanja Dandl bei ihrer Präsentation der Zahlen in der vorausgegangenen Sitzung des Hauptausschusses.

Die Rücklagen werden bis 2029 auf wenige Millionen schmelzen

Die Gräfelfinger haben große Investitionen vor, rund 43 Millionen Euro sind für Hochbauprojekte eingeplant. Im Moment ist die Sanierung des Bürgerhauses noch in vollem Gange, die Turn- und Schwimmhalle entsteht, am Rathaus wird angebaut. Das wirkt sich langfristig aus, die Rücklage schmilzt bis 2029 auf neun Millionen Euro ab. In der Sitzung des Hauptausschusses appellierte die Kämmerin an die Gemeinderäte, das Geld mit Bedacht auszugeben. Die „eher negativen Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung“ könnten auch in Gräfelfing zu geringeren Gewerbesteuereinnahmen führen.

Grundsätzlich sei zu hinterfragen, auf welchem Niveau man künftig etwa freiwillige Leistungen, das Kinderbetreuungsangebot oder die Ausstattung der Feuerwehr finanzieren möchte. Das Fazit einer kurzen Debatte im Gremium: Alles wird ein wenig enger, allerdings auf hohem Niveau.

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