„Good Girl“ von Aria Aber: Nila rennt | ABC-Z

Lügen verhelfen Nila hinaus. Nach London, am liebsten
aber nach New York soll es für die 19-jährige Protagonistin in Good Girl
gehen, die aufstrebende Fotografin aus Berlin-Gropiusstadt sehnt sich nach Stil
und Avantgardismus. Sie will eines Tages ein Künstlerleben führen, „wie es von
Ginsberg und Burroughs beschrieben wurde“, Fotos machen
wie die Künstlerin Nan Goldin, „grotesk und traurig, aber sehr, sehr lebendig“. Nilas
romantischen Wunschversion von einem sehr lebendigen Leben steht die triste
Realität der Hochhaussiedlung entgegen. Hier wohnt sie zusammen mit ihrer
Großmutter und ihrem trauernden Vater, Nilas Mutter ist gestorben. Der Schmerz
darüber und die vielen geplatzten Träume ihrer Eltern von einem besseren Leben scheinen eingeschrieben in
das trostlose, mit Hakenkreuzen beschmierte „Viertel der Hoffnungslosigkeit“.