Golf, Amundi German Masters: Esther Henseleit gegen das „Green Monster“ | ABC-Z

In drei Tagen startet südlich von Hamburg das wichtigste deutsche Damengolf-Turnier. Bei den Amundi German Masters ist nicht nur das Teilnehmerfeld herausfordernd, sondern vor allem auch der Platz. Aus deutscher Sicht sticht Esther Henseleit heraus.
Ab Donnerstag treten südlich von Hamburg die besten Golfspielerinnen des Kontinents auf einem der besten und gefürchtetsten Plätze Deutschlands gegeneinander an. Nach drei Jahren im Golf & Country Club Seddiner See bei Berlin zieht das Amundi German Masters auf die Green Eagle Golf Courses in Winsen/Luhe. Von Donnerstag bis Sonntag wird bei dem Event der Ladies European Tour (LET) um den Titel gekämpft.
Neben internationalen Stars wie der tschechischen Aufsteigerin Sará Kousková, die in den vergangenen Wochen gleich zwei Turniere gewann, können sich die Zuschauer vor allem auf ein extrem starkes deutsches Teilnehmerfeld freuen, das den Aufschwung des Damengolfs hierzulande deutlich dokumentiert. Gleich 16 deutsche Starterinnen sind auf dem berüchtigten North Course in Green Eagles am Start, darunter Esther Henseleit, Titelverteidigerin Alexandra Försterling und Shooting-Star Helen Briem. Die 19-Jährige unterstrich zuletzt mit einem zweiten Platz auf Teneriffa ihre gute Form und steht auf Platz vier der LET-Jahresrangliste.
„Die beeindruckenden Leistungen der deutschen Profigolferinnen weltweit sorgen für eine begeisterte Stimmung rund um Frauengolf“, sagt Turnierdirektor Dirk Glittenberg: „Sportlich ist diese Premiere in Hamburg nicht nur dank Lokalmatadorin Esther Henseleit einzigartig.“
Henseleit gewann Silber in Paris
Henseleit sticht tatsächlich heraus. Die 26-Jährige aus dem niedersächsischen Varel ist auf Rang 21 der Weltrangliste die derzeit beste deutsche Golferin. Ihre Amateurkarriere hatte sie Anfang 2019 mit einem europaweit herausragenden Handicap von +7,1 abgeschlossen. Nach dem Wechsel ins Profilager 2019 sorgte Henseleit direkt für Furore: Sie gewann die Magical Kenya Ladies Open auf der Ladies European Tour (LET), wurde Rookie of the Year und sicherte sich als erst dritte Spielerin überhaupt in einer Saison sowohl den Gesamtsieg der Order of Merit als auch den Titel als beste Newcomerin.
Seit 2020 ist sie festes Mitglied der deutlich größeren und lukrativeren LPGA Tour in Amerika. Ihren bislang größten Erfolg feierte Henseleit 2024 mit der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Paris – der ersten olympischen Goldmedaille für Deutschland und als erste Europäerin der Neuzeit.
In Europa spielt Henseleit nur noch ausgewählte Turniere. Nach Winsen reist sie direkt aus Fresco/Texas an, wo sie bei der Championship einmal mehr als beste Deutsche abschnitt. Am Sonntag landete sie bei dem Major-Turnier auf einem hervorragenden zwölften Rang, wofür sie 170.000 Dollar Preisgeld kassierte. In der Jahresrangliste der LPGA, auf der sie in ihrer Karriere bereits weit über drei Millionen Dollar verdiente, rangiert Henseleit derzeit auf Platz 25.
„Superschöner, aber auch echt anspruchsvoller Golfplatz“
„Ich freue mich sehr, dass ich wieder beim Amundi German Masters dabei sein werde und umso mehr, dass das Turnier in meiner Heimat Hamburg stattfinden wird“, sagt Esther Henseleit, die mit 14 Jahren nach Hamburg zog und für den Golf-Club Falkenstein spielte: „Es bedeutet mir sehr viel, vor Freunden, meiner Familie und hoffentlich ganz vielen Golf-Fans spielen zu können.“ Hinzu komme der besondere Platz: „Ich freue mich auf das Green Monster. Es ist ein superschöner, aber auch echt anspruchsvoller Golfplatz, der uns vor viele Herausforderungen stellen wird. Perfekt im Anschluss an ein Major.“
Das Besondere am „Green Monster“ sind seine außergewöhnliche Länge und der hohe Schwierigkeitsgrad. Laut Rating des Deutschen Golfverbandes ist er der schwierigste Golfplatz Deutschlands, mit über 7000 Metern vom Champions-Tee für die Herren zählt er zudem zu den längsten Golfplätzen weltweit. Das Design ist gezielt darauf ausgelegt, auch Profis vor große Herausforderungen zu stellen: Fast jede Bahn ist von Wasserhindernissen gesäumt, die sich oft bis zum Grün ziehen. Große Bunker und dichtes Rough erschweren das Spiel zusätzlich.
Das Turnier ist von Donnerstag bis Samstag von 15.oo bis 18.00 Uhr und am Finalsonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr auf Sky sowie im Livestream auf golf.de, eurosport.de und am Wochenende auch auf ndr.de zu sehen.