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Global Chess League: „Hätte nicht ich sein sollen“ – Kosteniuk versteht Auszeichnung nicht | ABC-Z

Für Vishwanthan Anand und die Ganges Grandmasters war der Auftakt in die Global Chess League zum Vergessen. In einem dramatischen Spiel gelang dem Team dann endlich der Befreiungsschlag. Ausgezeichnet wurde jedoch eine Spielerin des gegnerischen Teams.

Die Ganges Grandmasters erlebten bislang eine enttäuschende Saison in der Global Chess League. Die ersten drei der insgesamt zehn Spiele gingen allesamt verloren. Nach den Niederlagen gegen die SG Alpine Pipers und die Mumba Masters an den ersten beiden Turniertagen kassierte das Team um den indischen Großmeister Vishwanthan Anand im ersten Spiel des dritten Turniertags den nächsten Nackenschlag.

Gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Alaskan Knights hielten die Ganges Grandmasters zwar lange Zeit gut mit, standen letztlich aber wieder mit leeren Händen da. In den folgenden Partien triumphierten die Triveni Continental Kings gegen die American Gambits, und auch Magnus Carlsens Alpine SG Pipers fanden gegen die Mumba Masters zurück in die Siegerspur. Dann waren erneut die Ganges Grandmasters an der Reihe und feierten gegen die Triveni Continental Kings endlich den ersehnten Befreiungsschlag.

Erleichterung bei den Grandmasters, Verwunderung bei den Kings

Der 54-jährige Anand (2013 wurde er von Magnus Carlsen vom Weltmeister-Thron gestoßen) verlor im Schlagabtausch mit den Continental Kings zwar seine Partie am Ikonen-Brett gegen Alireza Firouzja, der am Vortag bereits Carlsen zur Verzweiflung gebracht hatte. Parham Magshoodlo (gegen Teimour Radjabov) und Nurgyul Salimova (gegen Valentina Gunina) brachten in einem dramatischen Schlagabtausch jedoch die Wende für ihr Team und damit den ersehnten ersten Saisonsieg.

Als beste Spielerin des Matches wurde zu ihrem eigenen Unverständnis die Continental-Kings-Spielerin Alexandra Kosteniuk ausgezeichnet. „Das große Ziel in einem Teamwettbewerb ist es, als Team zu gewinnen. Wenn du dein eigenes Spiel gewinnst, aber dein Team verliert, kannst du nicht glücklich sein. Deshalb bin ich überrascht, hier zu stehen. Die Auszeichnung sollte jemand bekommen, der das finale Ergebnis beeinflusst, und das bin definitiv nicht ich“, so die ehemalige Weltmeisterin nach ihrer siegreichen Partie gegen Vaishali Rameshbabu.

Die Global Chess League ist ein neuartiger Schnellschach-Wettbewerb, der im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde. Es handelt sich um eine Kooperation zwischen dem Technologieunternehmen Tech Mahindra und der Fide. Die Liga besteht aus sechs Teams, die über einen Zeitraum von knapp zwei Wochen gegeneinander antreten. Jedes Team setzt sich aus sechs Spielern zusammen, darunter einige der besten Schachprofis des Planeten. Die Global Chess League wird als sogenanntes Rundenturnier (Jeden gegen jeden) ausgespielt. Die zwei besten Mannschaften der Gruppenphase spielen in der Finalrunde am 12. Oktober um den Titel. Bei Gleichstand entscheiden Tie-Breaks.

Bis zum 12. Oktober überträgt WELT exklusiv die zweite Saison der starbesetzten Global Chess League. Neben einem WELTplus-Abo benötigen Sie für diesen Livestream den Schach-Pass. Der Schach-Pass garantiert für einmalig 4,99 Euro für den gesamten Turnier-Zeitraum den Zugang zum Livestream und allen Re-Live-Aufzeichnungen. Den Livestream und weitere Informationen finden Sie unter welt.de/schachpass.

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