News

Gewinn- und Umsatzeinbruch – Tesla legt einen Fehlstart hin | ABC-Z

Stand: 22.04.2025 23:09 Uhr

Der E-Autobauer Tesla ist wie erwartet schwach ins neue Jahr gestartet. Schon rückläufige Absatzzahlen kurz vor dem heutigen Zahlenwerk hatten dies signalisiert. Die Börse reagiert gelassen.

Tesla hat das vergangene Quartal nach einem Modellwechsel und Kontroversen um die politische Rolle von Firmenchef Elon Musk mit deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen.

Der Erlös fiel im Jahresvergleich um neun Prozent auf gut 19,3 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Abend nach US-Börsenschluss mitteilte. Unter dem Strich brach der Gewinn um 71 Prozent auf 409 Millionen Dollar ein.

Tesla verfehlte mit den Zahlen die Erwartungen der Analysten. Sie hatten beim Umsatz im Schnitt mit gut 21 Milliarden Dollar gerechnet. Beim bereinigten Gewinn pro Aktie kam Tesla auf 0,27 Dollar, während am Markt im Schnitt 0,39 Dollar erwartet worden waren. Die Aktie gab im nachbörslichen Handel zunächst um knapp ein Prozent nach, erholte sich danach aber.

Firmenchef Musk schreckt Käufer ab

Die Ergebnisse kommen nicht überraschend: Teslas Auslieferungen waren im ersten Quartal um 13 Prozent auf 336.681 Fahrzeuge gefallen. Wie stark einzelne Gründe zu dem Rückgang beitrugen, ist schwer festzumachen.

Ein Faktor dürfte der Umstieg auf eine erneuerte Generation des Bestsellers Model Y sein. Tesla rüstete Anfang des Jahres die Produktionslinien um. Dafür pausierte die Fertigung für einige Wochen. Zugleich war für Kaufinteressenten der Anreiz geringer, sich noch ein Fahrzeug der vorherigen Y-Variante zu kaufen.

Aber auch die politischen Aktivitäten von Firmenchef und Großaktionär Elon Musk warfen einen Schatten auf das Tesla-Geschäft. Der Tech-Milliardär wurde im vergangenen Jahr zu einem engen Verbündeten von Donald Trump, dem er mehr als 250 Millionen Dollar für den Wahlkampf ums Weiße Haus spendete. Als Präsident beauftragte Trump ihn mit der Senkung der Regierungsausgaben.

Kritiker werfen Musk rücksichtsloses Vorgehen bei den Kürzungen in Washington vor. Zudem schrecken seine rechten politischen Ansichten einige potenzielle Tesla-Käufer ab. Analyst Dan Ives von Wedbush Securities, der sich lange sehr optimistisch über die Zukunft von Tesla äußerte, schätzt, dass der Schaden für die Marke durch Musks Aktionen die Tesla-Nachfrage dauerhaft um 15 bis 20 Prozent drücken könnte.

Bundesstaaten nehmen Musk in die Pflicht

Dazu passt, dass Finanzverantwortliche aus sieben US-Bundesstaaten ihre Sorge darüber geäußert haben, dass Tesla-Chef Musk dem Elektroautobauer nicht genügend Aufmerksamkeit widmet. Angesichts der Bedeutung des Unternehmens für die regionale Wirtschaft, Innovation und Beschäftigung stelle dies ein Risiko dar, heißt es in einem offenen Brief an das Tesla-Board vom 17. April. Von dem Konzern war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

In dem Schreiben betonen die Schatzmeister die Notwendigkeit, dass Unternehmen wie Tesla in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld wieder zu einem “stabilen und fokussierten Kurs” zurückkehren müssten. Ein Scheitern Teslas würde nicht nur Aktionäre treffen, sondern Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und das Vertrauen in die Energiewende haben, warnten unter anderem die kalifornische Finanzkontrolleurin Malia Cohen sowie die Schatzmeister aus Washington, Illinois und weiteren Bundesstaaten.

Back to top button